Einsatz in Syrien 2007 Israel bestätigt Angriff auf Reaktor
Ein Eingeständnis, das warnen soll: Das israelische Militär hat sich zu einem Luftangriff auf einen mutmaßlichen Atomreaktor in Syrien im Jahr 2007 bekannt. Man werde niemandem erlauben, die Existenz Israels zu bedrohen.
Israel hat erstmals offiziell einen Angriff seiner Luftwaffe auf einen mutmaßlichen syrischen Atomreaktor im Jahre 2007 bestätigt. Die Armee teilte mit, Kampfjets hätten damals "einen Kernreaktor zerstört, der in Syrien gebaut wurde". Der Reaktor habe kurz vor der Fertigstellung gestanden und soll damals heimlich mit Hilfe Nordkoreas gebaut worden sein.
"Eine existenzielle Bedrohung für Israel"
Durch die Militäraktion sei "eine existenzielle Bedrohung für Israel und die gesamte Region" beseitigt worden. Generalstabschef Gadi Eisenkot sagte, die Botschaft des Angriffs von 2007 sei, dass Israel es niemandem erlauben werde, die Fähigkeit zu erlangen, seine Existenz zu bedrohen. "Dies war unsere Botschaft im Jahre 2007, dies bleibt unsere Botschaft heute und in der nahen und fernen Zukunft." Zudem veröffentlichte Israel Fotos und Videoaufnahmen, die die Zerstörung der Al-Kubar-Anlage nahe Deir al-Sor zeigen sollen.
Der mutmaßliche Atomreaktor in Syrien - vor und nach dem Luftangriff (Quelle: Israelisches Militär)
Warnung an den Iran?
Dass Israel den Angriff nun einräumt, könnte als Warnung an den Iran verstanden werden. Die israelische Regierung beschuldigt Teheran, Raketenfabriken in Syrien und im Libanon bauen zu wollen und fürchtet, dass die Geschosse dann gegen Israel eingesetzt werden könnten. Premierminister Benjamin Netanyahu hat überdies wiederholt erklärt, sein Land werde den Iran "niemals Atomwaffen entwickeln lassen".
Hintergrund könnte aber auch nicht nur eine Warnung an den Iran sein, sondern auch die Tatsache, dass der damalige israelische Premierminister Ehud Olmert demnächst seine Memoiren veröffentlichen will.
Syrien bestritt Bau eines Reaktors
Syrien hatte stets bestritten, dass es sich bei dem Gebäude in der ostsyrischen Wüste um einen im Bau befindlichen Reaktor zur Herstellung von Plutonium gehandelt habe. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) erklärte hingegen, dass es sich bei der Anlage "sehr wahrscheinlich" um einen Reaktor gehandelt habe.