Unterhaus stimmt für Neuwahl "Ein ganz großer Schritt für Johnson"
Mit der Entscheidung für Neuwahlen ist in Großbritannien der Startschuss gefallen für einen kurzen und vermutlich aggressiven Wahlkampf. Johnsons Chancen stünden momentan gut, analysiert Annette Dittert. Doch es gebe viele Risiken.
Im vierten Anlauf hat es Großbritanniens Premierminister Boris Johnson geschafft: Die Briten werden zu Neuwahlen aufgerufen. Das sei ein ganz großer Schritt vorwärts für Johnson, sagt ARD-Korrespondentin Annette Dittert. Doch gewonnen habe der Premier erst, wenn er auch die Wahl am 12. Dezember für sich entscheide.
Momentan stünden seine Chancen gut. Dennoch sei diese Wahl bei der sehr aufgeheizten Stimmung im Land und angesichts der mehrheitlich älteren konservativen Wählerschaft ein großes Risiko für Johnson. Und die Tatsache, dass er sein Versprechen, Großbritannien zum 31. Oktober aus der EU zu führen, nicht habe einhalten können, dürfte Johnson viele Stimmen am rechten Rand kosten. Diese Wähler könnten ihr Kreuz bei der Brexit-Partei machen, die zu Johnsons gefährlichstem Gegner bei der Wahl werden dürfte.
Beide Parteien für zweites Referendum
Mit Blick auf die Opposition stelle sich die Frage, ob Labour und Liberaldemokraten eine Art Nichtangriffspakt für den Wahlkampf schmieden werden. Darüber dürfte nun fieberhaft verhandelt werden. Beide Parteien haben sich immer wieder für den Fall eines Wahlsiegs für ein zweites Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU ausgesprochen.