Nach wochenlangem Tauziehen Griechenland hat eine neue Regierung
In Griechenland ist die Einigung auf eine Koalitionsregierung unter Führung der Konservativen perfekt. "Griechenland hat eine Regierung", sagte der Vorsitzende der sozialistischen PASOK, Venizelos. Der Parteichef der Nea Dimokratia, Samaras, wurde bereits als Ministerpräsident vereidigt.
Die neue griechische Regierungskoalition steht. Das teilte der Chef der sozialistischen PASOK, Evangelos Venizelos, in Athen mit. "Griechenland hat eine Regierung", sagte Venizelos. Der Parteichef der Nea Dimokratia, Antonis Samaras, wurde bereits als Ministerpräsident vereidigt. Das Kabinett soll bis zum Abend bekanntgegeben werden. Für den wichtigen Posten des Finanzministers ist laut Staatsfernsehen der Chef der griechischen Nationalbank und frühere Wirtschaftsprofessor Vassilis Rapanos im Gespräch.
Regierung will um Lockerung der Sparauflagen kämpfen
Das Regierungsbündnis sei bereit, "die Last der gemeinsamen Verantwortung" zu tragen, um die politische Lähmung im Land vorerst zu überwinden und Griechenland auf den weltweiten Finanzmärkten eine Atempause zu verschaffen, so Venizelos. Gleichzeitig wolle man in Europa um eine Lockerung der internationalen Sparauflagen kämpfen. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich bereits morgen beim Treffen der Euro-Finanzminister mit IWF-Chefin Christine Lagarde in Luxemburg.
Neben der konservativen Nea Dimokratia sind an der Regierung die sozialistische PASOK und die kleinere Demokratische Linke, Dimar, beteiligt. Die drei Parteien haben gemeinsam eine klare Mehrheit von 179 der 300 Abgeordneten im griechischen Parlament. Die Konservativen stellen davon alleine 129. Sie profitieren von einer Bonusregelung, die der Partei mit den meisten Stimmen zusätzliche 50 Sitze beschert.
Wichtiger Schritt für Griechenland
Die Regierungsbildung ist ein wichtiger Schritt für Griechenland, nachdem sich die Parteien noch bei der vorangegangenen Parlamentswahl im Mai aufgrund der unterschiedlichen Haltungen zu den internationalen Finanzhilfen nicht auf eine Koalition hatten einigen können. Auch die Lage der Banken entspannte sich nach dem Wahlsieg der Konservativen: Griechische Medien berichten, dass seit Sonntag bei den Banken des Landes zwischen 100 bis 200 Millionen Euro auf Konten eingezahlt wurden. Vor der Wahl am vergangenem Wochenende hatten griechische Kontoinhaber bis zu 800 Millionen Euro täglich abgehoben.
Nach dem offiziellen Wahlendergebnis kam die konservative Nea Dimokratia von Samaras bei der Parlamentswahl am Sonntag auf 29,66 Prozent der Stimmen und die radikale Linksallianz Syriza auf 26,89 Prozent. Die PASOK wurde drittstärkste Kraft.