Griechische Medien zum Wahlergebnis Genugtuung in Athen über FDP-Schlappe in Berlin
Die Äußerung von FDP-Chef Rösler über eine geordnete Insolvenz Griechenlands wurde in den letzten Tagen heftig diskutiert - auch in griechischen Medien. Und wie bewerten die Kommentatoren nun das FDP-Wahldebakel in Berlin?
Die Äußerung von FDP-Chef Rösler über eine geordnete Insolvenz Griechenlands wurde in den letzten Tagen heftig diskutiert - auch in griechischen Medien. Und wie bewerten die Kommentatoren nun das FDP-Wahldebakel in Berlin?
Von Steffen Wurzel, ARD-Hörfunkstudio Istanbul, zzt. Athen
Die deutsche Innenpolitik hat in den vergangenen Tagen und Wochen zwar keine große Rolle gespielt in der griechischen Presse, in Kommentaren und Analysen wurde aber immer wieder die Aussage von FDP-Wirtschaftsminister Philipp Rösler zitiert, man müsse über eine geordnete Insolvenz Griechenlands nachdenken. Entsprechend haben zahlreiche griechische Kommentatoren heute mit Genugtuung auf das schlechte Abschneiden der FDP bei der Wahl in Berlin reagiert.
Ergebnis ist "Ohrfeige für Euroskeptiker"
Das Berliner Wahlergebnis sei eine "Ohrfeige für die Euroskeptiker-Partner der Bundeskanzlerin", schreibt die Tageszeitung "Ta Nea" mit Blick auf das Abschneiden der FDP. Und weiter: Das Ergebnis der Berlin-Wahl habe die Kluft innerhalb der Bundesregierung vertieft. Die Chancen, dass die Differenzen zwischen Union und FDP überbrückt werden könnten, seien minimal bis nicht vorhanden.
"Ethnos" nennt das Wahlergebnis ein "Waterloo für Angela Merkel". Die Zeitung spricht im Bezug auf die FDP von einer "Niederlage des Populismus". Das Ergebnis werde der Bundeskanzlerin vor der Bundestagsabstimmung über den Euro-Rettungsschirm Ende September neue Kopfschmerzen bereiten.
Der Nachrichtenfernsehsender "Skai" analysiert schließlich: "Das Ergebnis der Berliner Wahl hat den euroskeptischen Liberalen eine Halskrause verpasst."