Ghana Akufo-Addo gewinnt Präsidentenwahl
Der alte ist der neue Präsident: Bei der Wahl in Ghana hat sich mit rund 52 Prozent der Stimmen Amtsinhaber Akufo-Addo durchgesetzt. Auch die Probleme des Landes bleiben die selben.
Im westafrikanischen Ghana bleibt Präsident Nana Akufo-Addo nach der Präsidentenwahl am Montag weiterhin im Amt. Das hat die Wahlkommission im Land mitgeteilt. Demnach wurde der 76-jährige Staatschef mit knapp 52 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Am Montag waren 17 Millionen Wahlberechtigte in Ghana an die Urnen gerufen worden, um einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament zu wählen.
Es wird erwartet, dass Präsident Akufo-Addo damit seine zweite und nach der Verfassung letzte Amtszeit antreten wird. Für seinen stärkster Herausforderer, seinen Amtsvorgänger Ex-Präsident John Mahama, stimmten rund 47 Prozent der Wähler. Der Wahlkampf war hitzig - die langjährigen Rivalen standen sich schon in mehreren Wahlen gegenüber.
Kontrahenten schlossen Friedenspakt
Ex-Präsident John Mahama hatte schon vor der Wahl vor Wahlbetrug gewarnt. Die Opposition wirft der Regierung unter anderem vor, die Wahlkommission zu beeinflussen und autoritärer gegenüber Presse und Zivilgesellschaft aufzutreten. Wenige Tage vor dem Wahltermin hatten beide Kontrahenten vor nationalen und internationalen Beobachtern einen Friedenspakt geschlossen und sich dazu verpflichtet, das Wahlergebnis anzuerkennen.
Eines der wichtigsten Wahlkampfthemen war die von der Corona-Pandemie getroffene Wirtschaft. Ghana mit seinen etwa 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern leidet als wichtiger Exporteur von Kakao, Öl und Gold stark unter der Pandemie und den fallenden Rohstoffpreisen.
Friedliche Machtwechsel - keine Selbstverständlichkeit
Wahlbeobachter beschrieben die Wahl als weitgehend friedlich, trotzdem wurden bei Auseinandersetzungen während des Wahlgangs nach offiziellen Angaben fünf Menschen getötet. Die Abstimmung galt als entscheidend für die Stabilität in der Region, nachdem in Nachbarstaaten vor und nach Wahlen Gewalt ausgebrochen war.
Ghana gilt als einer der stabilsten Staaten in der Region, mit friedlichen Machtwechseln - eine Seltenheit in weiten Teilen Westafrikas. Laut Polizei hatten trotzdem zehntausende Sicherheitskräfte die Wahlen begleitet.