Rekordverdächtige Temperaturen Spanien ächzt unter ungewöhnlicher Hitze
Fast 40 Grad - und das im April: Spanien erlebt ungewöhnlich hohe Temperaturen für diese Jahreszeit. Der Wetterdienst rechnet mit den heißesten Apriltagen seit 1950. Die Sorge vor Waldbränden wächst.
In Spanien herrschen derzeit ungewöhnlich hohe Temperaturen - teilweise wird es weit über 30 Grad. Besonders heiß ist es in der Region Andalusien im Süden des Landes. Wie der nationale Wetterdienst Aemet mitteilte, soll es in den Städten Sevilla und Córdoba Temperaturen bis zu 36 Grad geben.
Temperaturen könnten Rekord brechen
Mit dem Höhepunkt der Hitze rechnet Aemet erst am Donnerstag und Freitag. Hier könne es Werte von bis zu 39 Grad geben. Bereits seit Montag würden Temperaturen erreicht, "die typisch für den Sommer sind", so der Wetterdienst. Die Behörde geht davon aus, dass diese Tage die heißesten Apriltage seit 1950 werden.
Es sehe zwar nicht so aus, als ob die 40-Grad-Marke geknackt werde - ausgeschlossen sei es aber nicht, so Aemet-Sprecher Rubén del Campo in der Digitalzeitung "El Confidencial".
Auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Insel Mallorca ist es milder. In der Hauptstadt Palma und am berühmten Ballermann wurden heute 25 Grad gemessen. In den kommenden Tagen wird mit einem Anstieg auf höchstens 28 Grad gerechnet.
Experten warnen vor Waldbränden
Was bei Touristen Begeisterung auslösen mag, bereitet Experten vor allem Sorgen. Sie führen das immer häufiger auftretende Extremwetter auf den Klimawandel zurück.
Außerdem herrscht in Spanien seit vielen Monaten Trockenheit. Im Zusammenspiel mit der Hitze warnen sie vor einer erhöhten Waldbrandgefahr.
EU-Notfallhilfe wegen Dürre beantragt
Auch die Landwirtschaft in Spanien leidet unter den Temperaturen. Die spanische Regierung hatte sich daher an Brüssel gewandt und um Notfallhilfen gebeten. Wie Agrarminister Luis Planas am Dienstag mitteilte, beantragte er bei der EU Unterstützung für 890.000 Arbeiter auf Bauernhöfen.
"Es gibt Dürre, es gibt hohe Temperaturen, aber sie sind im Fall der Iberischen Halbinsel deutlich ausgeprägter", so Planas. Es sei sehr wichtig, dass die Finanzhilfe freigegeben werde. Der Minister bat außerdem um mehr "Flexibilität" in der Agrarpolitik der Europäischen Union.
Die spanische Regierung gab außerdem Steuerkürzungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro für betroffene Bauern bekannt. Nach Ministeriumsangaben gilt für 27 Prozent des spanischen Territoriums derzeit ein Dürre-"Notstand" oder eine Dürre-"Warnung".