Nach starken Regenfällen Tote bei Hochwasser in Slowenien
In Slowenien sind nach heftigen Regenfällen zahlreiche Orte überflutet worden. Mindestens drei Menschen starben, darunter offenbar zwei Touristen. Da es weiter regnet, warnen die Behörden vor einer Verschlimmerung der Lage.
Bei Überflutungen und Hochwasser in Slowenien sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bei zwei von ihnen handelt es sich offenbar um ausländische Touristen. Ihre Leichen seien in einer Bergregion gefunden worden, erklärte eine Polizeisprecherin. Weitere Details nannte sie nicht.
Vor allem im Norden des Landes überspülte Wasser Straßen und Brücken, Häuser wurden überflutet. In Teilen des Landes war innerhalb eines Tages so viel Regen gefallen wie sonst in einem Monat. Die Behörden warnen auch für weitere Landesteile vor Hochwasser, weil Bäche und Flüsse weiter anschwellen. Neben Feuerwehr und Rettungskräften ist auch die Armee im Einsatz: "Die Lage ist ernst", sagte Verteidigungsminister Marjan Sarec. "Einige Gebiete sind vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten, und die Kommunikation ist auch schwierig", erklärte Zivilschutz-Vertreter Srecko Sestan.
In der Stadt Begunje, nicht weit von der österreichischen Grenze, wurde ein psychiatrisches Krankenhaus evakuiert, nachdem das Wasser Keller und Erdgeschoss überflutet hatte. Auch in Skofja Loka nahe der Hauptstadt Ljubljana wurden Häuser überflutet und waren Straßen unpassierbar. 70 Kilometer nordöstlich von Ljubljana musste eine Fabrik für Haushaltsgeräte den Betrieb einstellen, weil das Betriebsgelände überflutet wurde.
Flüsse schwollen extrem an, wie hier in Medvode, nahe Ljubljana.
Österreich soll Entleerung von Stauseen verschieben
Verteidigungsminister Sarec forderte die Menschen auf, nach Möglichkeit ihre Häuser nicht zu verlassen und nicht mit dem Auto zu fahren. Zudem bat die Regierung das angrenzende österreichische Bundesland Kärnten um Hilfe, um im Notfall Klinikpatienten nach Klagenfurt verlegen zu können.
Die Regierungen in Wien und Ljubljana sprechen der slowenischen Nachrichtenagentur STA zufolge auch darüber, dass Österreich seine Stauseen nicht wie geplant entleert - dies würde die Hochwassersituation flussabwärts in Slowenien weiter verschlimmern. Sloweniens Regierungschef Robert Golob unterbrach seinen Urlaub und berief für Samstag eine Krisensitzung ein. Auch das südliche Nachbarland Kroatien versetzte seine Einsatzkräfte in Alarmbereitschaft, an ersten Flüssen stiegen bereits die Pegelstände.