Russische Raumsonde "Luna-25" auf dem Weg zum Mond
Mit "Luna-25" will die russische Raumfahrt an Sowjetzeiten anknüpfen: Erstmals seit fast 50 Jahren wird wieder eine russische Raumsonde zum Mond gebracht. Sie soll dort Gesteinsproben einsammeln.
Russland hat mit der Raumsonde "Luna-25" erstmals seit 47 Jahren wieder einen Flug zum Mond gestartet. Die Sonde zur Erforschung des Mondes soll dort am Südpol landen und unter anderem nach Wasser suchen.
Die Trägerrakete vom Typ Sojus-2.1b mit der Sonde an Bord hob wie geplant vom neuen Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion um 9.10 Uhr Ortszeit (1.10 Uhr MESZ) ab. Die russische Weltraumbehörde Roskosmos übertrug den Start per Livestream. Die Reisezeit zur Mondumlaufbahn beträgt fast fünf Tage. Die Landung auf dem Mond sei um den 21. August herum geplant, erklärte Roskosmos gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Am 23. August soll auch ein indisches Raumschiff auf dem Mond landen, das am 14. Juli gestartet war.
Start wurde mehrfach verschoben
Wegen technischer Probleme war die erste russische Mission seit 1976 mehrfach verschoben worden. Eigentlich sollte die Sonde schon lange unterwegs sein. Erster geplanter Starttermin einer Mondsonde war 2012, zuletzt war der Mai 2022 anvisiert worden.
"Luna-25" ist Teil des russischen Mondprogramms. Das sieht vor, bis 2040 auch eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Russland knüpft damit an sein sowjetisches "Luna"-Programm an, bei dem Raumsonden auch Mondgestein mit zur Erde gebracht hatten. Auch "Luna-25" soll Bodenproben einsammeln und analysieren. Ziel sei es, eine Technologie für eine weiche Landung zu entwickeln.
Ursprünglich hatte Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA an dem russischen Mondprogramm gearbeitet. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine vor mehr als 17 Monaten beendete die ESA die Zusammenarbeit mit Moskau aber.