Papst feiert Ostern in Rom "Urbi et Orbi" vor Zehntausenden Gläubigen
Bei strahlendem Sonnenschein haben etwa 45.000 Gläubige mit dem Papst auf dem Petersplatz in Rom die Ostermesse gefeiert. Anschließend spendete Franziskus den Segen "Urbi et Orbi" - und betete für Ukrainer und Russen.
Zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten hat Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom die große Messe zum Ostersonntag gefeiert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche stand der traditionellen Ostermesse zwar offiziell vor, zelebriert wurde sie allerdings von Giovanni Battista Re, Dekan des Kardinalskollegiums.
Etwa 45.000 Gläubige versammelten sich auf dem Vorplatz des Petersdoms, um gemeinsam mit dem 86-jährigen Papst das Osterfest zu feiern, wie der Heilige Stuhl mitteilte. Der Pontifex verfolgte die Messe großteils im Sitzen.
Unter großem Jubel wurde Franziskus nach der Messe mit dem Papamobil an den Menschenmassen vorbeigefahren - viele Gläubige riefen laut "Viva il Papa!" ("Es lebe der Papst"). Bei sonnigem, aber kühlem Wetter war der Platz gut gefüllt.
Anlässlich der Osterfeiertage wurde der Petersplatz mit rund 35.000 Blumen und Pflanzen geschmückt. Tulpen, Osterglocken und Rosen waren rund um den Altar drapiert.
Blick auf den Petersplatz: Zehntausende feiern mit Papst Franziskus Ostern.
Papst betet für die Ukraine und Russland
Nach der traditionellen Messe verkündete er von der mittleren Loggia aus seine Osterbotschaft und spendete den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis). Dabei betete er für das ukrainische und für das russische Volk. "Hilf dem geliebten ukrainischen Volk auf dem Weg zum Frieden und ergieße dein österliches Licht über das russische Volk. Tröste die Verwundeten und jene, die durch den Krieg geliebte Angehörige verloren haben, und lass die Gefangenen sicher zu ihren Familien zurückkehren."
In seiner Ansprache forderte der Papst einer aktivere Rolle der internationale Staatengemeinschaft bei der Suche nach Frieden in der Ukraine und in den anderen Kriegen der Welt.
Sein Appell: "Öffne die Herzen der gesamten internationalen Gemeinschaft, damit sie sich für die Beendigung dieses Krieges und aller Konflikte einsetzt, die die Welt mit Blut beflecken; angefangen mit Syrien, das noch auf Frieden wartet."
Sehr besorgt äußerte sich das Kirchenoberhaupt über die aktuelle Lage in Jerusalem. Die Angriffe in den vergangenen Tagen bedrohten das ersehnte Klima von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, das nötig sei, "damit der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern wieder aufgenommen werden kann, sodass in der Heiligen Stadt und in der ganzen Region Frieden herrsche".
Unzählige Handys, ein Motiv: Begeistert empfangen die Menschen Papst Franziskus auf dem Petersplatz.
Traditionelle Abendandacht gefeiert
Franziskus hatte gestern gemeinsam mit rund 8000 Gläubigen im Petersdom die traditionelle Abendandacht vor Ostern gefeiert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche geißelte in seiner Predigt die "grassierende Ungerechtigkeit" und die "eisigen Winde des Krieges", die nach seinen Worten in der Welt herrschen.
Das Osterfest ermutige jedoch die Menschen und spende ihnen Hoffnung. "Es motiviert uns, vorwärts zu gehen, das Gefühl der Niederlage hinter uns zu lassen, und mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken, weil Christus auferstanden ist und den Verlauf der Geschichte verändert hat", so Franziskus.