Reaktion auf Preisanstieg Spanien streicht Mehrwertsteuer auf Olivenöl
Dürren in den vergangenen Jahren haben in Spanien zu schlechten Olivenernten geführt - die Preise für Olivenöl sind massiv gestiegen. Die Regierung in Madrid will nun den Mehrwertsteuersatz auf das Öl auf Null senken.
Als Reaktion auf den starken Preisanstieg hat die spanische Regierung die Mehrwertsteuer auf Olivenöl gestrichen. Ab Juli werde Olivenöl auf der Liste der Produkte der "lebensnotwendigen Güter" geführt, erklärte das Finanzministerium in Madrid. Die Maßnahme entlaste nicht nur die spanischen Verbraucher, sondern "stützt auch den Olivensektor und den Konsum eines für unser Land so wichtigen Produkts", sagte eine Regierungssprecherin.
Die spanische Finanzministerin, María Jesús Montero, kündigte den Schritt auf der Onlineplattform X an. Demnach werde Olivenöl nun dauerhaft zu den "lebensnotwendigen Gütern" gehören, zu denen auch Brot, Obst und Gemüse zählen. Der Mehrwertsteuersatz liegt hier in der Regel bei vier Prozent - in Zeiten starker Inflation kann er auf null Prozent reduziert werden.
Bereits 2023 Senkung des Mehrwertsteuersatzes
Die Regierung in Madrid hatte den Mehrwertsteuersatz auf Olivenöl im vergangenen Jahr bereits von zehn auf fünf Prozent reduziert. Die Preise waren aber weiter gestiegen - im Mai dieses Jahres etwa um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Preisniveau hat mittlerweile das Dreifache des Wertes von Januar 2021 erreicht.
Grund sind vor allem die schlechten Olivenernten in Spanien und anderen Ländern in den vergangenen Jahren aufgrund von Dürren. Rund 50 Prozent der weltweiten Olivenölproduktion entfallen auf Spanien, das Land weist mit rund 14 Litern pro Jahr gemeinsam mit Griechenland den weltweit höchsten Pro-Kopf-Konsum auf.