Etwa 40 Flüchtlinge aus Bangladesch in einem überfüllten Boot werden vom Rettungsschiff "Ocean Viking" im Mittelmeer aufgenommen.

Flucht über das Mittelmeer "Ocean Viking" rettet mehr als 200 Menschen

Stand: 26.08.2022 17:38 Uhr

Mehr als 200 Menschen hat das Rettungsschiff "Ocean Viking" innerhalb einer Woche im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Die "Open Arms Uno" erhielt indes die Erlaubnis, einen Hafen auf Sizilien mit 100 Migranten an Bord anzulaufen.

Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat im Mittelmeer in zwei Tagen mehr als 150 Menschen aus Seenot gerettet. Damit nahm das Schiff in dieser Woche bereits insgesamt 212 Menschen auf, erklärte die französische Hilfsorganisation SOS Méditerrannée. Viele der Geretteten seien dehydriert und erschöpft.

Ein anderes Rettungsschiff, die "Open Arms Uno", erhielt die Erlaubnis, den Hafen von Messina auf Sizilien anzulaufen. Knapp 100 Flüchtlinge sind an Bord des Schiffes, teilte die NGO Open Arms mit. Sie waren bereits in der vergangenen Woche gerettet worden.

Tödlichste Fluchtroute der Welt

Die Fluchtroute aus Nordafrika über das zentrale Mittelmeer gilt mittlerweile als die tödlichste Fluchtroute der Welt. Nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bereits 918 Menschen auf dieser Route ums Leben gekommen, im gesamten Mittelmeer seien es 1161.

Im vergangenen Jahr gab es IOM-Schätzungen zufolge insgesamt 2048 Tote und Vermisste im Mittelmeer, davon 1553 allein im zentralen Mittelmeer.  Inzwischen sind nur noch Hilfsorganisationen mit Rettungsschiffen im Mittelmeer präsent. Staatliche Missionen gibt es nicht mehr.

Jährlich wagen Tausende die Flucht

Jedes Jahr versuchen Tausende Menschen, auf der Flucht vor Konflikten oder Armut über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, zumeist von Libyen aus, dessen Küste etwa 300 Kilometer von Italien entfernt liegt.

Erst am Mittwoch hatte die von "Ärzte ohne Grenzen" unterhaltene "Geo Barents" 106 im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge in Italien an Land gebracht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk in den Nachrichten am 26. August 2022 um 17:00 Uhr.