Messerangriff in Southport 17-Jähriger wegen dreifachen Mordes angeklagt
Die Stimmung in Großbritannien ist weiter aufgeheizt: Nach dem Messerangriff in Southport mit drei Toten haben die Behörden den Tatverdächtigen angeklagt. In London kam es zu Tumulten rechtsextremer Demonstranten.
Die britischen Behörden haben nach dem tödlichen Messerangriff im nordenglischen Southport den 17-jährigen Tatverdächtigen wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes angeklagt. Er soll während eines Tanzkurses am Montag mehrere Kinder und zwei Erwachsene angriffen haben. Drei Mädchen sind tot.
Zusammenstöße in London
In London kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Nahe dem britischen Regierungssitz sind mehr als 100 Menschen bei den Ausschreitungen britischer Ultranationalisten festgenommen worden. Am Dienstagabend hatte es bereits in Southport gewaltsame Ausschreitungen gegeben, bei denen mehr als 50 Beamte teils schwer verletzt wurden.
Auch in London kam es zu Protesten: Nach dem Tod von drei Mädchen ist die Stimmung aufgeheizt.
Falschnachrichten über Herkunft schüren Proteste
Rechtsextreme werfen den Behörden vor, die vermeintliche Wahrheit über die Herkunft des Angreifers zu vertuschen. Die Protestaktion in London stand unter dem Motto "Enough is enough" (Genug ist genug). Teilnehmer forderten in Sprechchören, die Einreise irregulärer Migranten zu stoppen. Es kam zu Handgemengen mit Polizisten, auch Gegenstände wurden gegen den Zaun vor dem Regierungssitz in der Downing Street geworfen.
Falschnachrichten hatten das Gerücht in Umlauf gebracht, es handele sich um einen illegal eingereisten muslimischen Asylbewerber. Laut Polizei wurde der Tatverdächtige in Großbritannien geboren, seine Eltern sollen aus Ruanda stammen. Er befindet sich in Untersuchungshaft, sein Motiv ist unklar. Es handele sich nicht um eine Terrortat, heißt es von der Polizei.
Attacke geschah bei Taylor-Swift-Tanzkurs
Der Angriff ereignete sich bei einem Ferienkurs für Kinder im Alter zwischen sechs und elf Jahren. Die Freizeitaktivität war von den Organisatoren im Internet als Tanz- und Yoga-Kurs mit dem Thema Taylor Swift beworben worden. Eine Neunjährige, eine Siebenjährige und eine Sechsjährige wurden tödlich verletzt.