Internationaler Strafgerichtshof Millionen-Entschädigung für Kriegsopfer im Kongo
Die Opfer des Milizengenerals Ntaganda im Kongo erhalten eine Rekordsumme von 25 Millionen Euro. Weil Ntaganda mittellos ist, kommt das Geld aus einem Hilfsfonds. Wer von den Betroffenen wie viel bekommt, muss noch geklärt werden.
Die Opfer von Kriegsverbrechen im Kongo erhalten 30 Millionen US-Dollar (rund 25 Millionen Euro) an Entschädigungen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag sprach ehemaligen Kindersoldaten, Opfern sexueller Gewalt und Einzelpersonen in der Provinz Ituri Reparationen für die Verbrechen von Rebellenführer Bosco Ntaganda zu. Es ist die bisher höchste Summe, die das Gericht Opfern jemals zugesprochen hat.
Schwere Kriegsverbrechen
Der 47-Jährige Ntaganda wurde 2019 wegen schwerer Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, darunter Morde, sexuelle Gewalt und der Einsatz von Kindersoldaten. Der Ex-Kommandant mit dem Beinamen "Terminator" war für Massaker 2002 und 2003 schuldig befunden worden.
Weil Ntaganda mittellos ist, kommt ein aus Spenden finanzierter Hilfsfonds für die Entschädigungen auf. Der Fonds war von den Vertragsstaaten des Gerichts eingerichtet worden, um Opfer von Kriegsverbrechen zu unterstützen. In den kommenden Monaten soll ein genauer Plan für die Auszahlung erstellt werden.
Entschädigung wird aufgeteilt
Die Richter in Den Haag entschieden, dass unter anderem direkte und indirekte Opfer der Angriffe, aber auch Kinder, die als Folge von Vergewaltigungen geboren wurden, Anspruch auf Entschädigungen haben. Priorität sollten dabei Einzelpersonen bekommen, die durch die Verbrechen dringend auf medizinische oder psychologische Hilfe angewiesen oder obdachlos geworden seien, erklärten die Richter.