Organisation gegen Atomwaffen Friedensnobelpreisträger mit klarer Botschaft
Die japanische Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo ist mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Die Ehrung verbanden die drei Co-Vorsitzenden mit einer eindringlichen Botschaft.
Hiroshima- und Nagasaki-Überlebende werden in diesem Jahr mit dem wichtigsten politischen Preis ausgezeichnet: dem Friedensnobelpreis. Die drei Co-Vorsitzenden der japanischen Anti-Atomwaffen-Organisation, Terumi Tanaka, Shigemitsu Tanaka und Toshiyuki Mimaki, nahmen die Nobelmedaille und das dazugehörige Diplom während einer Zeremonie im Rathaus von Oslo vom Vorsitzenden des norwegischen Nobelkomitees, Jørgen Watne Frydnes, entgegen.
"Nukleares Tabu" steht auf dem Spiel
Im anschließenden Nobelvortrag im Namen seiner Organisation schilderte Terumi Tanaka unter anderem die schrecklichen Eindrücke, die er selbst als 13-Jähriger bei dem Atomwaffenabwurf über Nagasaki 1945 erlebt hat. Dabei warnte er auch vor den immensen Schäden, die der Einsatz von Atomwaffen heute anrichten könnte - und angesichts von Drohungen zum Gebrauch dieser Waffen auch davor, dass das "nukleare Tabu" Gefahr laufe, gebrochen zu werden.
"Lasst die Menschheit sich nicht selbst mit Atomwaffen zerstören!", sagte Tanaka laut der englischsprachigen Übersetzung der Rede. "Lasst uns gemeinsam an einer menschlichen Gesellschaft in einer Welt frei von Atomwaffen und frei von Kriegen arbeiten!"
Man müsse sich vergegenwärtigen, dass es heute 4.000 sofort einsatzbereite nukleare Sprengköpfe in der Welt gebe. Sie könnten sofort Schäden anrichten, die diejenigen von Hiroshima oder Nagasaki um das Hundert- oder Tausendfache übertreffen könnten.
Die USA hatten die vernichtenden Waffen im August 1945 über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Schätzungsweise 120.000 Einwohner wurden bei den beiden Abwürfen getötet, eine ähnlich hohe Zahl starb außerdem in den Folgemonaten und -jahren an Verbrennungen und Strahlungsverletzungen. Bis heute sind es die einzigen Atomwaffeneinsätze in einem Krieg gewesen.
Mit Zeitzeugen gegen Atomwaffen
Nihon Hidankyo ist eine Graswurzelbewegung von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki zum Ende des Zweiten Weltkrieges, den sogenannten Hibakusha.
Das norwegische Nobelkomitee hatte im Oktober bekanntgegeben, die 1956 gegründete Organisation für ihre Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt zu ehren. Sie würde unter anderem durch Zeitzeugenaussagen demonstrieren, dass Atomwaffen nie wieder eingesetzt werden sollten.