Trauer um Weltkriegsveteran Letzter am D-Day beteiligter Franzose gestorben
Léon Gautier war der letzte noch lebende französische Beteiligte am sogenannten D-Day - der Landung der Alliierten in der Normandie 1944. Nun ist der Franzose im Alter von 100 Jahren gestorben.
Mit dem Veteranen Léon Gautier ist der letzte französische Beteiligte an der Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg gestorben. Gautier wurde 100 Jahre alt, wie die Gedenkstätte in Caen mitteilte.
"Léon Gautier, das letzte Mitglied des Kommandos Kieffer, das mit seinen 176 französischen Kameraden am 6. Juni 1944 in der Normandie landete, und Held der Befreiung, ist von uns gegangen", teilte auch Präsident Emmanuel Macron heute mit. Frankreich werde Gautier nicht vergessen. "Wir sind keine Helden, wir haben nur unsere Pflicht getan", habe der Veteran immer wieder gesagt, so Macron.
Freundschaft mit deutschem Veteran
Das Kommando Kieffer wurde in Großbritannien trainiert, wo Gautier sich als Freiwilliger dem Bataillon anschloss. Die Landung der alliierten Streitkräfte in der Normandie am 6. Juni 1944 steht für den Anfang der Befreiung Westeuropas vom Nationalsozialismus.
Für die größte Landung der Kriegsgeschichte standen auf Seiten der Alliierten etwa 150.000 Soldaten in 3100 Landungsbooten bereit. Aus der Luft wurde das Vorrücken der alliierten Truppen von 7500 Flugzeugen vorbereitet und unterstützt. Bis zur Eroberung von Paris im August 1944 sollen etwa 200.000 Deutsche und 70.000 Verbündete getötet worden sein. In der von den Kämpfen verwüsteten Normandie starben bis zu 20.000 Zivilisten.
Gautier lebte zuletzt in der Nähe der Landungsstrände in Ouistreham. Dort hatte er sich mit einem deutschen Veteranen angefreundet, der als Fallschirmjäger an den Kämpfen beteiligt gewesen war. Beide Männer hatten gemeinsam an der Feier zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten teilgenommen.
"Die Deutschen sind Hitler wie die Schafe gefolgt, das kann uns genau so gut passieren", hatte Gautier einmal in einem Interview gesagt. "Wir dürfen den Frieden nicht wieder verlieren", betonte er immer wieder. Präsident Macron hatte im Juni in Arromanches ein neues Museum eröffnen, das die Geschichte der Landung britischer Soldaten in diesem Ort dokumentiert.