Nach Tod von Peter de Vries Wut und Trauer in den Niederlanden
Der niederländische Kriminalreporter de Vries ist an den Folgen der Verletzungen gestorben, die er bei einem Attentat vergangene Woche erlitten hatte. Das Land reagiert mit Trauer und Entsetzen.
Der TV-Journalist und Kriminalreporter Peter de Vries ist an seinen schweren Verletzungen verstorben. Er war vergangene Woche Opfer eines Anschlags geworden. Fünf Mal war auf ihn geschossen worden, eine Kugel traf ihn in den Kopf. Hinter dem Anschlag soll die Drogenmafia stecken.
Premier Mark Rutte und viele Politiker, Journalistenkollegen und Wegbegleiter des populären Fernsehstars sprachen ihre Erschütterung und ihr Beileid aus. Die Niederländer sind schockiert. In Amsterdam kamen viele wieder zum Anschlagsort. "Die Menschen kennen echt keine Grenzen, jemanden mundtot zu machen. Ich bin geschockt", sagt einer von ihnen. "Das ist eine Drecksstadt geworden", ein anderer. "Das ist echt ein Tiefpunkt", fügt eine Frau hinzu.
Ein Kämpfer gegen das Verbrechen
Der 64-jährige de Vries hatte sich immer wieder für Opfer und Hinterbliebene bei schweren Kapitalverbrechen kämpferisch und öffentlichkeitswirksam eingesetzt. 17 Jahre lang moderierte er eine Fahndungssendung im niederländischen Fernsehen. Er kämpfte gegen die Drogenmafia, betreute zuletzt in einem Prozess gegen einen mutmaßlichen Drogenboss einen Kronzeugen, dessen Anwalt und dessen Bruder auch schon erschossen wurden.
De Vries' Familie ließ schriftlich mitteilen, dass sie seinen Tod nun in aller Stille verarbeiten müsse. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen NOS unterbrach sein reguläres Programm und zeigte eine Sondersendung zum Tod des Kriminalreporters.
Journalist Kees van Spek berichtete dort, dass er von Peter de Vries seinen Beruf erlernt, jahrelang mit ihm gearbeitet habe und befreundet gewesen sei: "Ich habe alles bei ihm gelernt. Peter war jemand, der sich immer für Wahrheit und Gerechtigkeit eingesetzt hat. Und ausgerechnet so jemand wir totgeschossen. Die Niederlande sind jetzt nicht mehr dasselbe."
Schon gleich nach dem Anschlag hatten der Premier und das Königspaar davon gesprochen, dass dieses Attentat auch ein Anschlag auf den niederländischen Rechtsstaat sei.