Schüsse in Kopenhagen Mutmaßlicher Täter muss in Psychiatrie
Nach den tödlichen Schüssen in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen hat ein Gericht den mutmaßlichen Schützen in die Psychiatrie eingewiesen. Die Polizei hatte zuvor einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen.
Der mutmaßliche Täter des Amoklaufs von Kopenhagen mit drei Toten wird in eine geschlossene psychiatrische Abteilung eingewiesen. Das berichtete die Polizei in Kopenhagen nach einer knapp zweistündigen Anhörung des Verdächtigen vor einer Haftrichterin. Damit verbringe der Tatverdächtige die Untersuchungshaft in der Psychiatrie.
Die Unterbringung des Mannes in der psychiatrischen Abteilung gilt vorerst bis zum 28. Juli. Die bisherigen Erkenntnisse deuteten daraufhin, dass der 22-Jährige sich schuldig gemacht habe, sagte die Haftrichterin laut dem dänischen Fernsehen.
Drei Tote, zahlreiche Verletzte
Dem 22-jährigen Dänen werden den Ermittlern zufolge vorsätzliche Tötung in drei Fällen und der Versuch der vorsätzlichen Tötung in sieben Fällen vorgeworfen. Er hatte am späten Sonntagnachmittag im Einkaufszentrum Fields, das zwischen der Stadtmitte und dem Flughafen von Kopenhagen liegt, das Feuer eröffnet.
Nach Polizeiangaben hatte er ein Gewehr, eine Pistole und ein Messer bei sich, obwohl er keine Genehmigung für das Tragen von Waffen hatte. Bei dem Angriff tötete er drei Menschen und verletzte 30 weitere, vier von ihnen schwer. Nach der Tat ließ er sich widerstandslos festnehmen.
Polizei: "Psychiatrischen Diensten bekannt"
Die Polizei schloss einen Terrorakt aus. Der 22-Jährige habe psychische Probleme gehabt und sei "psychiatrischen Diensten bekannt", sagte Kopenhagens Polizeichef Sören Thomassen. Einem Bericht des dänischen Fernsehens zufolge hatte der Mann kurz vor der Tat versucht, eine Krisenhotline zu erreichen.
Videos des Verdächtigen, die im Netz kursierten, stuften die Ermittler zudem als authentisch ein. Darin posiert der 22-Jährige mit Waffen, ahmt Selbstmordgesten nach und spricht von Psychopharmaka, "die nicht wirken". Die YouTube- und Instagram-Konten, die dem Tatverdächtigen gehören sollen, wurden gesperrt. Die Ermittler nahmen zudem mehrere Durchsuchungen vor.
Thomassen sagte weiter, der mutmaßliche Schütze habe allem Anschein nach allein gehandelt. Es gebe keine Hinweise, dass der Festgenommene Komplizen gehabt habe.