Ankündigung der EU-Kommission Importverbot für chinesische Kinder-Milchprodukte
Schon seit 2002 ist die Einfuhr von Milch und Milchprodukten aus China in die EU verboten. Nach dem jüngsten Melamin-Skandal hat die Kommission jetzt ein Importverbot für Kinderlebensmittel angekündigt, die auch nur kleine Mengen Milch enthalten.
Angesichts des Skandals um verseuchte Milchprodukte plant die Europäische Kommission ein Importverbot für möglicherweise riskante Lebensmittel für Kinder aus China. "Die Maßnahmen werden explizit den Import aller Produkte aus China für Säuglinge und Kleinkinder verbieten, die auch nur kleine Mengen Milch enthalten", sagte eine Sprecherin der Kommission in Brüssel.
Tests für Kekse und Schokolade
Damit solle sichergestellt werden, "dass derartige Produkte in keiner Form importiert werden", fügte sie hinzu. Zudem sollten alle aus China eingeführten Lebensmittel untersucht werden, die mehr als 15 Prozent Milchpulver enthalten, kündigte die Sprecherin an. Dies betreffe etwa Kekse und Schokolade. Auch bereits zuvor importierte Lebensmittel sollten stichprobenartig geprüft werden. Die Schutzmaßnahmen werden morgen offiziell von dem zuständigen Ausschuss von Regierungsexperten beschlossen. Die EU hatte die Einfuhr von Milch und Milchprodukten aus China bereits 2002 untersagt.
Zehntausende Kinder in China erkrankt
Bisher gebe es allerdings noch keinen Fall, in dem mit Melamin versuchte Milcherzeugnisse in der EU festgestellt worden seien. Bisher starben in China nach offiziellen Angaben vier Kinder, weil sie Milch zu sich genommen hatten, die mit Melamin versetzt war. Zehntausende Kinder wurden wegen Beschwerden behandelt, die mit dem Milchpulver in Verbindung gebracht werden.