Müllbergskandal in Neapel EU verklagt Italien
Neapels Müllberge haben jetzt auch internationale Konsequenzen. Die EU-Kommission hat die italienische Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Ihr Vorwurf: Italien habe den Müll nicht effektiv und schnell genug beseitigt.
Die Müllkrise in Süditalien hat ein juristisches Nachspiel in der Europäischen Union. Die EU habe die italienische Regierung vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, sagte ein Sprecher. Die Regierung in Rom habe zwar Vorschläge zur Beilegung der Krise unterbreitet, diese lösten das Problem in Neapel und in der umliegenden Region Kampanien aber nicht schnell genug.
Die EU hatte Italien schon im Januar mit rechtlichen Schritten gedroht. Dem Land stehen im Fall eines Schuldspruchs hohe Geldstrafen ins Haus.
Im Großraum Neapel war um die Weihnachtszeit die Müllabfuhr eingestellt worden, weil die Mülldeponien für überfüllt erklärt wurden. Außerdem wurden von der örtlichen Mafia betriebene Müllhalden geschlossen. Deshalb türmten sich Hunderte Tonnen Abfall in den Straßen.
Anfang dieser Woche hatten sich in den Straßen der Region Kampanien wieder 30.000 Tonnen Müll angesammelt, davon allein 1400 Tonnen in Neapel. Die einsetzenden Sommertemperaturen verschärfen die Krise.
Wegen Nichterfüllung gerichtlicher Auflagen im Zusammenhang mit der Abfallbeseitigung in der Region Latium um die Hauptstadt Rom droht die EU Italien mit weiteren juristischen Schritten.