Unterstützung für Wahlsieger Ouattara EU hebt Sanktionen gegen Elfenbeinküste teilweise auf
Der Handel mit der Elfenbeinküste kann in Teilen wieder aufgenommen werden. Die EU lockerte ihre Sanktionen, um die "legitimen" Kräfte im Land um den gewählten Präsidenten Ouattara zu stärken, hieß es in einer Mitteilung. Derweil eroberten die Truppen von Wahlverlierer Gbagbo wieder Gelände zurück.
Die Europäische Union hat einen Teil ihrer Sanktionen gegen die Elfenbeinküste aufgehoben. Damit sollten die "legitimen" Kräfte der Regierung von Alassane Ouattara gestärkt werden, hieß es in einer Mitteilung des Ministerrates in Brüssel. Die Häfen von Abidjan und San Pedro, eine Raffinerie und die Behörde für den Kakaoexport wurden von einer Liste von Unternehmen genommen, deren Vermögen in der EU bisher eingefroren waren. Damit können auch wieder Zahlungen an diese Unternehmen geleistet werden.
Der von der internationalen Gemeinschaft als Wahlsieger in Elfenbeinküste anerkannte Ouattara hatte um eine Aufhebung der Sanktionen gebeten, um die Wirtschaft des westafrikanischen Landes nach monatelangem blutigen Machtkonflikt wieder aufzubauen. Andere Sanktionen gegen den abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und dessen Vertraute - beispielsweise Einreiseverbote und das Einfrieren von Konten - bleiben in Kraft.
Gbagbos Truppen machen Geländegewinne
Unterdessen machen die Truppen des in seiner Residenz umzingelten Gbagbo anscheinend wieder Geländegewinne. Sie hätten Teile Abidjans zurückerobert, sagte UN-Untergeneralsekretär Alain Le Roy in New York. Die Kämpfer stünden nur noch einen Kilometer vom "Golf"-Hotel entfernt, in dem die Vereinten Nationen ihr Hauptquartier haben. Gbagbo wird nach Informationen des französischen Rundfunksenders Europe 1 zudem von angolanischen Elite-Soldaten unterstützt. Sie verfügen nach den Worten Le Roys weiter über schwere Waffen, nachdem Truppen der Vereinten Nationen und Frankreichs manche zerstört hätten.
Nach der Präsidentenwahl Ende November hatte sich Gbagbo geweigert, seinen Rivalen Ouattara als Wahlsieger anzuerkennen. In den vergangenen Wochen hatten sich die Gefechte zwischen beiden Lagern zugespitzt und zuletzt auf Abidjan konzentriert. Der abgewählte Präsident hat sich dort mit den letzten getreuen Soldaten in der Präsidenten-Residenz verschanzt und weigert sich, auf sein Amt zu verzichten und ins Exil zu gehen.