EHEC-Krise Russland hebt Einfuhrverbot für Gemüse aus EU auf
Europas Bauern können wohl schon bald wieder ihr Gemüse nach Russland exportieren. Allerdings müssen sie ein Zertifikat vorlegen, dass die Produkte auf EHEC-Erreger getestet wurden. Das Land hatte aus Angst vor dem gefährlichen Darmkeim alle Gemüseeinfuhren aus der EU gestoppt.
Noch ist unklar, wann Gemüse aus Europa wieder nach Russland exportiert werden kann. Aus Brüssel wurde gemeldet, dass das russische Embargo aufgehoben worden sei. "Nach dem heutigen Abkommen erwarte ich eine rasche Wiederaufnahme der EU-Exporte nach Russland", sagte EU-Gesundheitskommissar John Dalli. Die russischen Behörden widersprachen. Neue Lieferungen seien erst möglich, wenn sich beide Seiten auf eine Liste vertrauenswürdiger Kontroll-Labore verständigt hätten, teilte die Behörde in Moskau mit.
Was Angaben aus Brüssel angehe, das bestehende Importverbot werde sofort aufgehoben, so seien diese "übertrieben", sagte Behördenchef Gennadi Onischtschenko der russischen Nachrichtenagentur Interfax.
Zuvor hatten die EU und Russland in Moskau ein Abkommen zur Aufhebung des Einfuhrverbotes unterzeichnet. Demnach müssen alle Gemüselieferungen nach Russland vorübergehend Zertifikate mit sich führen, die bescheinigen, dass die importierte Ware nicht den gefährlichen EHEC-Typ trägt. Außerdem muss auch die Herkunft der Produkte darauf stehen.
Am 30. Mai hatte Russland wegen der EHEC-Krise zunächst ein Einfuhrverbot für Frischgemüsesorten aus Deutschland und Spanien verhängt und später auf die gesamte EU ausgeweitet.