Türkischer Polizeieinsatz in Diyarbakir Neun Tote bei Anti-IS-Operation
Bei einer Razzia gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" in der Türkei sind sieben mutmaßliche Extremisten und zwei Polizisten getötet worden. Der Einsatz könnte in Zusammenhang mit den jüngsten Anschlägen in Ankara stehen.
Bei einer großangelegten Polizeiaktion gegen mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in der türkischen Kurdenmetropole Diyarbakir sind neun Menschen getötet worden, darunter zwei Polizisten. Die beiden Polizisten seien tödlich verletzt worden, als sie beim Eindringen in ein Haus in Sprengfallen gerieten, sagte Vizeministerpräsident Numan Kurtulmus in Istanbul. Fünf weitere Polizisten seien dabei verletzt worden.
Zwölf IS-Anhänger festgenommen
Bei anschließenden Gefechten wurden nach seinen Angaben sieben mutmaßliche Anhänger der Terrormiliz getötet und zwölf in Gewahrsam genommen. "Eine wichtige IS-Gruppe wurde außer Gefecht gesetzt", sagte Kurtulmus.
Die türkische Regierung macht den IS für insgesamt drei Attentate seit Anfang Juni verantwortlich. Bei dem schwersten Anschlag am 10. Oktober in der Hauptstadt Ankara kamen mehr als hundert Menschen ums Leben. Nach Regierungsangaben wurde der Anschlag von Selbstmordattentätern ausgeführt, von denen einer aus der südosttürkischen Stadt Adiyaman stammen soll.
Auch Deutsche auf Fahndungsliste
Im Zusammenhang mit dem Attentat von Ankara fahndet die Polizei nach weiteren Verdächtigen. Türkische Medien berichteten zudem von einer Fahndungsliste mit vier IS-Anhängern, die Anschläge in der Türkei planen sollen. Gesucht werde auch die deutsche Staatsangehörige Valentina S., die mit einem aus Adiyaman stammenden Türken verheiratet sei.