Ägypten Erster Corona-Fall in Afrika
Ägyptens Regierung hat den ersten Coronavirus-Fall auf dem afrikanischen Kontinent gemeldet. Experten fürchten, dass das Virus sich dort schnell ausbreitet, weil die Gesundheitsversorgung schlecht ist.
Das neuartige Coronavirus hat nun auch Afrika erreicht: Das ägyptische Gesundheitsministerium meldete die erste Infektion auf dem Kontinent. Viele Experten haben die Sorge, dass das Virus Länder mit einem schlechten Gesundheitssystem etwa in Afrika oder Asien erreicht, wo es schwer zu kontrollieren wäre. Dann drohe sich die Lungenkrankheit dauerhaft auf der Welt einzunisten.
Der aus dem Ausland stammende Patient habe keine Symptome der Atemwegserkrankung, sei aber in einem Krankenhaus isoliert worden, hieß es aus Kairo weiter. Unklar ist, aus welchem Staat er nach Ägypten gereist war. Als erstes Land der arabischen Welt hatten die Vereinigten Arabischen Emirate Ende Januar vier bestätigte Fälle des Coronavirus gemeldet. Mittlerweile sind weitere Ansteckungen hinzugekommen. Bei den meisten der Betroffenen handelt es sich um Chinesen.
Fast 64.000 Infizierte und 1400 Tote
Außerhalb von Festlandchina sind in mehr als zwei Dutzend Ländern rund 580 Fälle bestätigt. In China, wo der Erreger der neuartigen Lungenkrankheit zuerst aufgetaucht war, kamen 5090 neue Infektionsfälle hinzu, 121 weitere Menschen starben. Damit liegt die Zahl der Toten in China nun bei 1380, bestätigt sind 63.851 Infektionsfälle.
Der Anstieg der Erkrankungen hängt auch mit einer Anpassung der Zählweise in der besonders betroffenen Provinz Hubei zusammen. In der Statistik werden dort nun auch Infektionen nach einer ärztlichen Diagnose erfasst, noch bevor sie durch Labortests bestätigt sind. So sollen Betroffene schneller isoliert werden können.
Immer mehr Ärzte und medizinische Helfer infiziert
Zu den Opfern zählen zunehmend Krankenhausmitarbeiter. Der chinesische Staatssender CCTV berichtete, dass sich mehr als 1700 medizinische Helfer angesteckt haben. Mindestens sechs starben demnach. Viele Ärzte tragen unter ihren Schutzanzügen Windeln, um den Gang auf die Toilette zu vermeiden und so einen Wechsel der raren Schutzanzüge hinauszuzögern.
Die Folgen des Virus bekommt auch die Wirtschaft immer stärker zu spüren. In Singapur sagte Premier Lee Hsien Loong, dass die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus wahrscheinlich die der Sars-Epidemie von 2002/2003 übertreffen werden.
Luftfahrt erwartet Einbußen im Milliardenbereich
Die Internationale Luftverkehrsvereinigung erwartet Umsatzeinbußen von bis zu 4,6 Milliarden Euro, weil zahlreiche Fluggesellschaften ihre Verbindungen von und nach China eingestellt haben. Auch die Lufthansa verlängerte ihre Flugpause dorthin: Bis zum 28. März werden nun auch Peking und Shanghai von den Fluggesellschaften der Gruppe nicht mehr angeflogen. Zunächst waren diese Flüge nur bis Ende Februar ausgesetzt worden.