Corona-Impfungen Welche Länder sind wie weit?
Zurück in ein normales Leben: Diese Hoffnung ist für viele mit einer Corona-Impfung verbunden. In Deutschland könnte es Anfang 2021 losgehen. Einige Länder sind schon weiter, andere brauchen länger. Ein Überblick.
Deutschland
Während Deutschland noch darauf wartet, dass die europäische Arzneimittelbehörde EMA über die Notfallzulassung des Impfstoffes von Biontech und Pfizer befindet, wird woanders schon geimpft. Angesichts des Shutdowns und immer mehr Toten sind die mit einer Corona-Impfung verbundenen Hoffnungen goß.
Die EMA hatte angekündigt, ihre Entscheidung bis zum 29. Dezember zu fällen. Und diese Entscheidung wird mit Ungeduld erwartet: So schrieb etwa Gesundheitsminister Jens Spahn bei Twitter, dass "jeder Tag, den wir früher beginnen können zu impfen, mindert Leid und die schützt die besonders Verwundbaren".
China
In China sind nach Schätzungen schon Hunderttausende Menschen mit chinesischen Impfstoffen geimpft worden. Grundlage ist eine Notverordnung, da die dritte Phase der Versuche für diese Impfstoffe noch nicht abgeschlossen ist.
Russland
In der Hauptstadt Moskau laufen die Massenimpfungen schon seit mehr als einer Woche. Zunächst sollen Mediziner und Lehrer den in Russland entwickelten Impfstoff "Sputnik V" erhalten, der derzeit noch die wichtige Testphase III durchläuft.
Großbritannien
Dort sind in den vergangenen Tagen bereits Zehntausende mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft worden - als erstes sind Menschen über 80 Jahre und medizinisches Personal an der Reihe. Seit dieser Woche soll der Impfstoff auch in ausgewählten Arztpraxen im ganzen Land gespritzt werden können. Großbritannien hat als erstes Land weltweit das Vakzin der Mainzer Firma und des US-Pharmakonzerns zugelassen.
USA
Nach einer Notfallzulassung haben am Montagmorgen (Ortszeit) in den Vereinigten Staaten die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Der Fernsehsender CNN übertrug Bilder von der Impfung einer Krankenschwester mit dem Mittel des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer im Osten des New Yorker Stadtteils Queens.
"Ich möchte öffentlich Vertrauen schaffen, dass die Impfung sicher ist", sagte Sandra Lindsay nach der Impfung. Wenige Minuten nach der Impfung twitterte Präsident Donald Trump Glückwünsche:
Trump nimmt den schnellen wissenschaftlichen Erfolg des Impfstoffs für sich in Anspruch, Pfizer hat aber immer wieder betont, nicht Teil des US-Regierungsprogramms zu sein, um politisch unabhängig agieren zu können.
Frankreich
In Frankreich hängt der Beginn der Impfungen wie in Deutschland und den anderen EU-Staaten von der EU-Zulassung ab. Die Regierung geht davon aus, dass im Januar mit der ersten Impfkampagne begonnen werden kann - also zum Beispiel in Altenheimen. Auch viele andere europäische Länder warten auf die EU-Zulassung.
Afrika
Die Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) erwartet die ersten Massenimpfungen auf dem Kontinent im 2. Quartal 2021. Der AstraZeneca-Impfstoff sei wegen der einfacheren Kühlung attraktiver für Afrika als der von Biontec.
Ägypten
In Ägypten ist der Impfstart noch unklar. Das nordafrikanische Land hat als Geschenk der Vereinigten Arabischen Emirate den Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinopharm erhalten. Die erste Lieferung traf bereits in Kairo ein.
Saudi Arabien
In Saudi Arabien soll noch diesen Monat mit den Impfungen begonnen werden. Das Land hatte wie die USA, Großbritannien und Bahrain dem Pfizer/Biontech-Impfstoff die Zulassung erteilt. Er soll in den kommenden Tagen eintreffen.
Mexiko
Mexiko soll als erstes Land in Lateinamerika Ende nächster Woche die Bevölkerung mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer impfen. Allerdings werden zunächst nur etwa 125.000 Mediziner und Pflegekräfte, die mit Corona-Patienten arbeiten, geimpft. Ab Februar ist die Impfung weiterer Gruppen schrittweise bis März 2022 vorgesehen.