Corona-Krise in den USA Trump stoppt Export von Schutzkleidung
US-Präsident Trump hat die Behörden angewiesen, die Ausfuhr von Schutzausrüstung gegen das Coronavirus verhindern. Die USA bräuchten das Material umgehend im eigenen Land. Er riet den Bürgern, Gesichtsmasken zu tragen.
Angesichts der Corona-Krise in den USA hat US-Präsident Donald Trump eine Verfügung unterzeichnet, die den Export von N-95-Gesichtsmasken und anderer Schutzausrüstung verbietet. Mit seiner Anordnung beruft sich der Präsident auf das Defense Production Act, das ihm weitreichende Befugnisse einräumt und durch das die Versorgung mit Gütern im Interesse der nationalen Sicherheit unterstützt werden soll.
Das Ministerium für Heimatschutz soll gemeinsam mit der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA zusammenarbeiten, um Export von medizinischen Atemschutzmasken, Handschuhen und anderer Schutzkleidung zu verhindern. Trump erklärte, im Kampf gegen Corona-Viren bräuchten die USA diese Dinge umgehend im eigenen Land. "Wir müssen sie haben", so Trump wörtlich.
Die Frage ist, ob damit auch die Produktion von US-Herstellern im Ausland gemeint ist. Das US-Unternehmen 3M hat nach Angaben der Nachrichtenagentur DPA jedenfalls keine Hinweise, dass Schutzmasken von einem chinesischen Standort der Firma in die USA umgeleitet worden sind, obwohl sie ursprünglich für die Berliner Polizei bestimmt gewesen sein sollen. So hatte es aber Berlins Innensenator Geisel erklärt.
Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken
Da die Opferzahlen der Coronavirus-Pandemie weiter steigen, empfiehlt die US-Regierung ihren Bürgern nun doch, außerhalb der Wohnung Mund und Nase zu bedecken. Trump erklärte, die für Seuchenbekämpfung zuständige Behörde CDC empfehle die freiwillige Nutzung von Masken. Damit würden jedoch nicht die empfohlenen Beschränkungen von sozialen Kontakten aufgehoben.
"Mit den Masken wird es wirklich eine freiwillige Sache sein", sagte Trump. "Sie können es tun, Sie müssen es nicht tun. Ich entscheide mich dafür, es nicht zu tun." Zum Bedecken von Mund und Nase könnten Schals oder selbstgemachte Masken zum Einsatz kommen, sagte der Präsident. Medizinische Schutzmasken sollten dem Fachpersonal in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vorbehalten bleiben. Experten befürchten, dass eine Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken eine verstärkte Nachfrage auslösen und damit den Mangel an Masken für Personal im Gesundheitswesen verschärfen könnte.
Übernahme von Behandlungskosten
Ärzte in den Vereinigten Staaten klagen seit Wochen über fehlende Schutzkleidung. Für den Alltag empfiehlt die Gesundheitsbehörde CDC jetzt Amerikanern, Atemschutz aus Stoff zu tragen; um die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Das sei vor allem sinnvoll in Supermärkten oder Apotheken, heißt es in der Empfehlung.
Insgesamt zählte die Johns-Hopkins-Universität bis Freitagabend 7406 Todesopfer in den USA. Rund 277.000 Menschen wurden positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Laut den Prognosen der Regierung in Washington könnten zwischen 100.000 und 240.000 Menschen an der von dem Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 sterben.
Die US-Regierung kündigte an, die Behandlungskosten für Bürger ohne Krankenversicherung zu übernehmen, die sich mit dem Coronavirus infizieren. In dem vom Kongress verabschiedeten Nothilfepaket zur Bekämpfung der Pandemie seien dafür 100 Milliarden Dollar vorgesehen, sagte Gesundheitsminister Alex Azar.
Mit Informationen von Torsten Teichmann, ARD-Studio Washington