Trauer um Carrie Fisher "Möge die Macht mit Dir sein"
Die durch ihre Rolle als Prinzessin Leia in "Star Wars" berühmt gewordene Schauspielerin Carrie Fisher ist tot. Die 60-Jährige hatte am Freitag auf einem Flug einen Herzinfarkt erlitten. Die Filmwelt würdigte sie auf ganz eigene Art.
Die US-Schauspielerin Carrie Fisher ist tot. Die 60-jährige Darstellerin der Prinzessin Leia aus der "Star Wars"-Saga sei am Dienstagmorgen in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben, berichtete das US-Promi-Magazin "People" unter Berufung auf eine Erklärung eines Familiensprechers.
Carrie Fisher reiste 2015 zur Premiere des siebten "Star Wars"-Teils nach London. Sie selbst kehrte in "Das Erwachen der Macht" auf die Leinwand zurück.
Fisher hatte bereits am Freitag auf dem Flug von London nach Los Angeles einen Herzinfarkt erlitten. Der Herzinfarkt ereignete sich etwa 15 Minuten vor der Landung. Sie wurde nach Angaben ihres Bruders Todd Fisher auf der Intensivstation eines Krankenhauses in Kalifornien behandelt. "Die Welt hat sie geliebt", heißt es in einem Statement von Fishers Tochter Billie Lourd, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet. Fishers Mutter dankte auf Facebook "allen, die die Gaben und Talente meiner geliebten und unglaublichen Tochter" angenommen hätten.
Auch George Lucas nimmt Abschied
"Sie war extrem klug, eine talentierte Schauspielerin, Autorin und Komödiantin mit einer sehr farbigen Persönlichkeit, die jeder liebte", teilte "Star Wars"-Erfinder George Lucas mit. Auch Regisseur Steven Spielberg würdigte die Verstorbene und nahm in Anspielung auf das berühmte Film-Zitat Abschied: "Möge die Macht mit Dir sein", schrieb er.
Fisher arbeitete zuletzt an Sitcom
Fisher hatte 1975 an der Seite Warren Beattys in "Shampoo" ihr Filmdebüt gegeben. Berühmt wurde sie als 19-Jährige durch die Rolle der Prinzessin Leia in der "Star Wars"-Saga. 2015 kehrte sie in "Star Wars: Das Erwachen der Macht" in ihrer Paraderolle auf die Leinwand zurück. Sie spielte auch in Filmen wie "Blues Brothers", "Harry und Sally" und "Lieblingsfeinde - Eine Seifenoper" mit.
Im Laufe ihrer jahrzehntelangen Karriere drehte sie mit Größen wie Laurence Olivier, John und James Belushi, Woody Allen, Warren Beatty, Julie Andrews und Joanne Woodward. Auch am Broadway und auf anderen Bühnen war sie zu Hause.
Erfolg hatte Fisher auch als Autorin von Büchern, in denen sie schonungslos ihre Kämpfe gegen Sucht und psychische Leiden schilderte. Sie habe schon mit zwölf Jahren Gras geraucht und mit 21 LSD genommen, berichtete sie. Mit 24 sei bei ihr eine bipolare Störung festgestellt worden.
Erst kürzlich veröffentlichte sie ihre Autobiografie "The Princess Diarist". Darin enthüllt Fisher, dass sie am "Star Wars"-Set eine Affäre mit ihrem Kollegen Harrison Ford gehabt habe. Carrie sei einzigartig, brillant und innovativ gewesen, außerdem lustig, unerschrocken und mutig, sagte Ford nun zum Abschied. "Wir werden sie alle vermissen."
"Ein Produkt von Hollywood-Inzucht"
Seit 2006 tourte Fisher mit ihrer Show "Wishful Drinking" durch die USA. Darin erzählte sie von ihren skandalumwitterten Eltern, der Schauspielerin Debbie Reynolds und dem Sänger Eddie Fisher, der die Familie für Elizabeth Taylor verließ. Außerdem erörterte Fisher ihre kurze Ehe mit dem Musiker Paul Simon, sprach darüber, wie der Vater ihrer Tochter sie wegen eines Mannes sitzen ließ und über den Tag, als sie neben einem toten platonischen Freund aufwachte, der sich in ihrem Bett eine Überdosis verabreicht hatte. "Ich bin ein Produkt von Hollywood-Inzucht", sagte sie voller Sarkasmus in ihrer Show. "Wenn sich zwei Berühmtheiten treffen, kommt jemand wie ich dabei heraus."
Carrie Fisher als Prinzessin Leia, umringt von ihren "Star Wars"-Schauspielpartnern Harrison Ford (li.), Anthony Daniels und Peter Mayhew
Laut Medienberichten hatte Fisher in London gerade die Dreharbeiten für die dritte Staffel der britischen Sitcom-Fernsehserie "Catastrophe" beendet.