Filmfestival von Cannes US-Regisseur Sean Baker erhält Goldene Palme
Eine Striptease-Tänzerin trifft auf einen russischen Oligarchensohn: Der Film von US-Filmemacher Sean Baker hat die Jury am meisten überzeugt. Und "Star Wars"-Erfinder George Lucas erhielt eine Ehrenpalme für sein Lebenswerk.
Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an den US-amerikanischen Regisseur Sean Baker für seinen Film "Anora". Das gab die Jury am Abend bekannt.
Der Film erzählt die Geschichte einer Striptease-Tänzerin, die sich mit einem russischen Oligarchensohn einlässt. Kritiker bezeichneten den Film mit Schauspielerin Mikey Madison in der Hauptrolle als eine moderne Version von "Pretty Woman".
Der Film setzte sich gegen 21 andere Wettbewerbsfilme durch. "Es ist ein großartiger Film voller Menschlichkeit, er hat uns mitgerissen", sagte die Jury-Vorsitzende Greta Gerwig.
Die Preisträger der 77. Filmfestspiele von Cannes: in der Mitte Sean Baker, rechts von ihm unter anderem George Lucas, links von Baker steht Regisseurin Greta Gerwig.
George Lucas für Lebenswerk ausgezeichnet
Der "Star Wars"-Erfinder George Lucas wurde mit einer Ehrenpalme für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Regisseur von Hollywood-Blockbustern, Filmproduzent, Erfinder von Spezialeffekten und Revolutionär der Unterhaltungsindustrie war am Tag der Eröffnung des Filmfestivals 80 Jahre alt geworden.
Der Große Preis der Jury, die zweitwichtigste Auszeichnung des Festivals, ging an "All We Imagine as Light" von der indischen Regisseurin Payal Kapadia. Der Franzose Jacques Audiard erhielt den Preis der Jury für sein Musical "Emilia Pérez".
Spezialpreis für geflüchteten Iraner
Einen Spezialpreis der Jury erhielt der kürzlich aus dem Iran geflüchtete Regisseur Mohammed Rassulof für "The Seed of the Sacred Fig". Der Film erzählt von den Protesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022.
Regisseur Mohammad Rasoulof auf der Bühne in Cannes: Der 51-Jährige flüchtete vor kurzer Zeit aus dem Iran, wo er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Es war lange unklar, ob er zum Filmfest kommt.
Den Preis als beste Darstellerin teilen sich dieses Jahr vier Frauen: Er ging an die Schauspielerinnen Karla Sofía Gascón, Zoe Saldana, Selena Gomez und Adriana Paz für ihre Rollen in "Emilia Pérez".
Als bester Schauspieler wurde Jesse Plemons für seine Rolle in "Kinds of Kindness" von Giorgos Lanthimos ausgezeichnet. Miguel Gomes gewann für "Grand Tour" den Preis für die beste Regie. Für das beste Drehbuch wurde Coralie Fargeat mit "The Substance" ausgezeichnet.