Britische Premier unterzeichnet Vertrag nachträglich Brown wegen heimischer Geschäfte verhindert
Einer fehlte, als die 27 EU-Staats- und Regierungschefs den neuen EU-Vertrag bei einer feierlichen Zeremonie in Lissabon unterzeichneten: der britische Premier Brown. Er kam später in der portugiesischen Hauptstadt an - wegen Verpflichtungen im Londoner Parlament, hieß es.
Nur 26 der insgesamt 27 EU-Staats- und Regierungschefs waren zur feierlichen Zeremonie nach Lissabon gereist, um dort den neuen EU-Reformvertrag zu unterzeichnen. Einer war nicht dabei: der britische Premierminister Gordon Brown. Verpflichtungen im Londoner Parlament hatten verhindert, dass auch er an der offiziellen Feier im Hieronymus-Kloster teilnahm. Brown unterzeichnete nachträglich den Vertrag - in einem Kutschenmuseum in Lissabon, in dem Portugals Staatspräsident Aníbal Cavaco Silva zu einem Essen geladen hatte.
In London warf ihm die Opposition "Feigheit" vor. Er wolle offenbar kein Foto von sich in der Presse sehen, auf dem er den in Großbritannien höchst umstrittenen Vertrag unterzeichnet, so die Kritik. Brown leistete die Unterschrift dann aber doch vor laufenden Kameras. Britische TV-Sender zeigten die Bilder.