Britische Studie Brexit könnte Gesundheitswesen belasten
Eine Rückkehr von im EU-Ausland lebenden Rentnern nach dem Brexit könnte zu einer Kostenexplosion im Gesundheitswesen führen. Eine britische Studie rechnet mit zusätzlichen Kosten von bis zu 574 Millionen Euro.
Der Brexit könnte das Gesundheitswesen Großbritanniens laut einer aktuellen britischen Studie der Wohltätigkeitsorganisation Nuffielld Trust stark belasten. Sollten britische Rentner, die im EU-Ausland leben, nach dem Brexit in ihr Heimatland zurückkehren, könnte dies das Gesundheitssystem von bis zu 574 Millionen Euro zusätzlich kosten. Der Grund: Die Gesundheitsversorgung im EU-Ausland ist deutlich günstiger.
Kosten könnten sich verdoppeln
Rund 190.000 Rentner leben derzeit in EU-Ländern wie Frankreich und Spanien. Der staatliche britische Gesundheitsdienst NHS zahlt für sie umgerechnet von bis zu 574 Millionen Euro. Diese Summe könnte sich bei einer Rückkehr der Rentner nach Großbritannien verdoppeln, rechnet der Autor der Studie, Mark Dayan, vor. Daher müsse in dem Brexit-Abkommen garantiert werden, dass für im EU-Ausland lebende britische Rentner weiterhin die bisherige Gesundheitsvorsorge gelte, sagte Dayan. Grundsätzlich könnte die EU den Zugang zum öffentlichen Gesundheitssystem für britische Rentner auch stoppen, dann wären viele Rentner gezwungen, nach Großbritannien zurückzukehren.
Sie wünsche sich ein "beiderseitiges Abkommen", das die Rechte der britischen Rentner garantiere, sagte die britische Premierministerin Theresa May gegenüber dem Fernsehsender Sky News und reagierte damit auf die Inhalte der Studie. Die Verhandlungen über den Brexit sollen elf Tage nach der britischen Parlamentswahl am 19. Juni beginnen.