Treffen in den USA Viel Gesprächsstoff für Biden und Xi
Es war ihr erstes Treffen seit mehr als einem Jahr: US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi sind nahe San Francisco zusammengekommen. Zu besprechen gab es viel - von jahrelangen Handelsstreitigkeiten bis hin zum Krieg in Nahost.
US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping haben sich erstmals seit einem Jahr zu einem persönlichen Gespräch getroffen. Die beiden kamen auf einem Anwesen südlich von San Francisco zusammen und begrüßten sich mit Handschlag.
Zum Auftakt rief Biden dazu auf, die Beziehungen zwischen den USA und China verantwortungsvoll zu gestalten. Der Wettbewerb zwischen beiden Ländern dürfe nicht in einen Konflikt ausarten. Xi sprach von der "wichtigsten bilateralen Beziehung der Welt" und sagte, er und Biden trügen große Verantwortung für die beiden Völker, für die Welt und für die Geschichte. "Für zwei große Länder wie China und die Vereinigten Staaten ist es keine Option, sich voneinander abzuwenden", sagte Xi weiter. "Es ist unrealistisch, dass eine Seite die andere umgestaltet, und Konflikt und Konfrontation haben unerträgliche Folgen für beide Seiten."
Später wurde bekannt, dass die beiden Länder ihre Militärkommunikation wieder aufnehmen. Der Schritt sei von "entscheidender Bedeutung", sagte Biden. Ohne Austausch könne es zu Unfällen und Missverständnissen kommen. Geplant sei nun unter anderem, dass US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinen chinesischen Kollegen treffen werde, hieß es der mitreisenden Presse zufolge aus dem Weißen Haus.
Außerdem solle es operative Gespräche hochrangiger militärischer Führungspersonen beider Länder geben. Auch der US-Befehlshaber der Pazifischen Luftstreitkräfte werde sich daran beteiligen, hieß es weiter. Schiffsführer sollen sich ebenfalls miteinander austauschen. Die US-Regierung hatte in den vergangenen Monaten mehrfach beklagt, dass die sonst übliche direkte Militär-Kommunikation mit China nicht funktioniere und dies zu gefährlichen Missverständnissen und Fehlkalkulationen führen könnte.
Außerdem sicherte sich Biden im Kampf gegen die Einfuhr der tödlichen Droge Fentanyl in die USA mehr Unterstützung aus China. Er habe mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping Maßnahmen vereinbart, um die Ausfuhr von Bestandteilen zur Fentanyl-Produktion und Tabletten-Pressen aus China einzudämmen, so Biden. Die Droge töte in den USA viele Menschen - mehr als Waffengewalt. Die US-Regierung wirft China vor, eine entscheidende Rolle in der Drogen-Epidemie Amerikas zu spielen - durch die Produktion von Fentanyl, das in Massen in die USA gelangt.
Mehrere Stunden eingeplant
Das Verhältnis zwischen den USA und China ist seit Langem sehr angespannt. Biden und Xi hatten sich seit dem G20-Gipfel im November 2022 in Bali nicht mehr persönlich gesehen und auch nicht gesprochen. Es gab in den vergangenen Monaten zwar diverse Treffen und Gespräche hochrangiger Regierungsvertreter beider Seiten, aber keinen direkten Austausch der beiden Präsidenten.
Die beiden Staatschefs trafen sich nun am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in San Francisco. Biden empfing Xi allerdings an einem ruhigen Ort, 45 Kilometer von San Francisco entfernt.