Schüsse bei Baldwin-Filmdreh Geldstrafe für Produzententeam
Im Oktober 2021 starb bei einem Filmdreh mit Schauspieler Alec Baldwin eine Kamerafrau. Sie war durch Schüsse mit scharfer Munition verletzt worden. Behörden machen die Produzenten mitverantwortlich und verhängten eine Geldstrafe.
Rund ein halbes Jahr nach den tödlichen Schüssen auf Kamerafrau Halyna Hutchins bei einem Filmdreh mit Hollywood-Star Alec Baldwin haben US-Behörden eine hohe Geldstrafe gegen die Produzenten des Westerns verhängt. Auch Baldwin selbst wollte den Film, in dem er eine Hauptrolle übernehmen sollte, mitproduzieren.
Die zuständige Behörde für Arbeitsschutz des US-Bundesstaates New Mexico, wo der Western "Rust" gedreht wurde, ordnete eine Geldbuße von umgerechnet rund 126.000 Euro gegen das Produzententeam an. Das ist die höchstmögliche Strafe, die die Behörde verhängen kann.
Verstöße gegen Sicherheitsauflagen
Die Produzenten hätten gegen geltende Sicherheitsauflagen verstoßen, so das Ergebnis der monatelangen Untersuchung der Arbeitsschutzbehörde. Das Team habe Sicherheitsprotokolle für die Benutzung von Waffen missachtet. Es hätte sich nie scharfe Waffenmunition am Filmset befinden dürfen, Waffen seien dort teils unbeaufsichtigt gewesen. Schauspieler hätten Schusswaffen in Richtung der Kameras oder auf andere Menschen gerichtet, ohne von einem Waffenexperten beraten worden zu sein.
Unglück "hätte vermieden werden können"
Die Behörde kommt zu dem Schluss, dass der "tragische Vorfall" hätte vermieden werden können und wirft den Verantwortlichen "Gleichgültigkeit" gegenüber den Mitarbeitern des Drehs vor. Die Produktionsfirma sei "komplett daran gescheitert, anerkannte nationale Regeln zu befolgen, welche die Mitarbeiter schützen", kritisierte der Umweltkabinettssekretär von New Mexico, James Kenney.
Stefan Friedman, Sprecher der Produktionsfirma "Rust Movie Productions LLC", widersprach den Ergebnissen des Untersuchungsberichts. Die Firma plane, Einspruch einzulegen. "Unsere Gedanken und Gebete bleiben bei Halynas Familie", fügte Friedman hinzu.
Ermittlungen der Polizei dauern an
Bei dem Dreh auf einer Filmranch in Santa Fe hatte Baldwin im vergangenen Oktober eine Waffe abgefeuert, die mit scharfer Munition geladen war. Wie die echten Patronen in die Waffe gelangten, ist bis heute nicht klar. Durch die Schüsse wurde die 42-jährige Hutchins tödlich verletzt. Auch Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter verwundet.
Die Polizei ermittelt nach wie vor, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Baldwin selbst wies jede Verantwortung zurück. Er habe nicht gewusst, dass sich scharfe Munition in der als Requisit gedachten Waffe befand. Bislang wurde keiner der Mitwirkenden des Films formell beschuldigt oder gar angeklagt. Die Staatsanwaltschaft schließt künftige Schritte der Strafverfolgung jedoch nicht aus. Hutchins Familie hat Baldwin und weitere Film-Mitwirkende auf Schadensersatz verklagt.