Schäden im Zweiten Weltkrieg Baerbock weist Reparationsforderung zurück
Deutschland wird keine Reparationen an Polen für Schäden im Zweiten Weltkrieg zahlen. Beim Treffen mit ihrem polnischen Amtskollegen Rau stellte Außenministerin Baerbock aber auch klar: Die historische Verantwortung Deutschlands ende nicht.
Es bleibt beim Nein Deutschlands zu Reparationsforderungen aus Polen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock erteilte der Forderung des Nachbarlandes nach Zahlungen in Milliardenhöhe für im Zweiten Weltkrieg erlittene Schäden eine Absage. Die Frage der Reparationen sei aus Sicht der Bundesregierung "abgeschlossen", sagte sie bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem polnischen Außenminister Zbigniew Rau in Warschau.
Frage nach Reparationen "rechtlich geklärt"
Baerbock bekräftigte damit die seit vielen Jahren geltende offizielle Position Deutschlands, dass es keine rechtliche Grundlage für Reparationsforderungen aus Polen gebe. Deutschland stehe "ohne Wenn und Aber" zu seiner historischen Verantwortung, es könne "keinen Schlussstrich geben", sagte Baerbock.
Beim Aufbau der EU seien jedoch rechtliche Grundlagen geschaffen worden, deswegen sei die Frage nach Reparationen "rechtlich geklärt".
Rau: Deutsche Position wird sich weiterentwickeln
Rau betonte die gemeinsame Verantwortung Polens und Deutschlands: Er sei "überzeugt, dass sich die Position der deutschen Regierung in dieser Frage als Ergebnis des Dialogs weiterentwickeln wird".
Polen strebt baldige Verhandlungen mit Deutschland über Reparationen an und hat bereits eine entsprechende diplomatische Note nach Berlin gesendet. Eine Parlamentskommission hatte ein Gutachten vorgelegt, in dem die Weltkriegsschäden in Polen auf mehr als 1,3 Billionen Euro beziffert werden.