APEC-Gipfel in Peru China will "stabile Beziehungen" zu den USA erhalten
Für US-Präsident Biden war es vermutlich das letzte Treffen mit Chinas Staatschef. Wie die Beziehungen unter der Trump-Regierung aussehen, ist ungewiss. Xi versicherte, er wolle weiterhin mit den USA zusammenarbeiten.
Ein Jahr lang haben sich US-Präsident Joe Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping nicht mehr persönlich getroffen. Jetzt sprachen sie am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Peru miteinander.
Nach dem Gespräch mit dem noch amtierenden Biden teilte die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua mit, dass China weiterhin eine "stabile Beziehung" zu den USA anstrebe. Sein Land sei bereit, mit der neuen US-Regierung unter Donald Trump zusammenzuarbeiten, erklärte Staatschef Xi demnach.
China will Kommunikation aufrecht erhalten
Es gehe darum, die Kommunikation zwischen den beiden Wirtschaftsmächten aufrechtzuerhalten, die Zusammenarbeit auszubauen und Differenzen zu bewältigen, betonte Chinas Staatschef. Beide Länder sollten "weiterhin den richtigen Weg erkunden", um miteinander auszukommen und eine "langfristige friedliche Koexistenz zu erreichen".
Gestern hatte Xi noch davor gewarnt, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern in eine Schieflage geraten oder sich sogar zurückentwickeln könnten, wenn eine Seite die andere als Gegner oder Feind ansieht.
Biden zufrieden mit vergangenen vier Jahren
Für Biden ist es das letzte Treffen mit Xi in seiner Amtszeit. Der US-Präsident appellierte an den chinesischen Staatschef, die Beziehungen zu Nordkorea zu nutzen. Machthaber Kim Jong Un müsse davon abgebracht werden, seine Unterstützung Russlands weiter zu vertiefen.
Bei dem Zusammentreffen blickte Biden zudem auf die vergangenen vier Jahre zurück: Das Militär kommuniziere jetzt auf allen Ebenen miteinander, im Bereich der Künstlichen Intelligenz habe man die Experten beider Länder zusammengebracht und auch bei der Drogenbekämpfung arbeite man zusammen. Er sei stolz darauf, dass sich die chinesisch-amerikanischen Beziehungen weiterentwickelt hätten. Es habe "fruchtbare Dialoge" gegeben - trotz aller Höhen und Tiefen.
Der US-Präsident betrachtet die Beziehungen zu Xi als eine der Bedeutendsten auf der internationalen Bühne. "Über ein Jahrzehnt lang haben Sie und ich viele Stunden miteinander verbracht", sagte Biden. Im Gespräch habe er sich mit Xi darauf geeinigt, die Sprachkanäle offen zu halten.
Heikle Übergangsphase in Washington
Trump, der ab Januar in Washington das Sagen hat, hatte während seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 auf einen harten Kurs gegenüber China gesetzt und im großen Stil Strafzölle auf Waren aus China eingeführt, die sein Nachfolger Biden später beibehielt. Zudem hat Biden die chinesische Volkswirtschaft mit Exportverboten von führender US-Technologie abgeschnitten, etwa im Bereich KI-Chips.
China reagierte seinerseits mit einigen Gegenmaßnahmen wie Ausfuhrkontrollen für wichtige Rohstoffe. Laut Beobachtern dürfte Peking nun jedoch besser auf eine mögliche Verschärfung des Handelskriegs zwischen den zwei Weltmächten gewappnet sein, sollte Trump sein Wahl-Versprechen wahr machen.
Nach Angaben des Weißen Hauses äußerte sich Biden in dem Gespräch mit Xi einmal mehr besorgt "über die unfaire Handelspolitik Chinas". Die Vereinigten Staaten würden weiterhin notwendige Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass US-Technologie dazu benutzt werde, die nationale Sicherheit der USA oder seiner Partner zu untergraben - ohne jedoch den Handel und Investitionen unverhältnismäßig zu beschränken.