Anschläge in Türkei befürchtet Deutsches Konsulat in Istanbul geschlossen
In Istanbul ist das deutsche Generalkonsulat vorübergehend geschlossen worden. Grund ist die Angst vor gewalttätigen Reaktionen auf Koranschändungen in mehreren europäischen Städten. Das Auswärtige Amt rät deutschen Staatsbürgern zur Wachsamkeit.
Das deutsche Generalkonsulat im Zentrum der türkischen Metropole Istanbul bleibt wegen erhöhten Anschlagsrisikos vorerst geschlossen. Das geht aus einer Mitteilung des Auswärtigen Amtes an deutsche Staatsbürger in der Türkei hervor.
Nach den jüngsten Vorfällen in europäischen Hauptstädten wie etwa einer öffentlichen Verbrennung des Korans sei "nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden" das Risiko für terroristische Anschläge in Istanbul besonders im Innenstadtbereich gestiegen, hieß es. Dieses Risiko sei besonders im Viertel Beyoglu und rund um den zentralen Platz Taksim hoch.
Auswärtiges Amt gibt Warnhinweise
Das Auswärtige Amt empfahl deutschen Staatsbürgern, besonders wachsam zu sein und Menschenansammlungen sowie die genannten Gegenden möglichst zu meiden. "Wenn Sie dort wohnen, beschränken Sie Ihren Aufenthalt außerhalb der Wohnungen auf das Unerlässliche", hieß es.
Auch die schwedische Botschaft in Ankara und das Generalkonsulat in Istanbul blieben für Besucher geschlossen, wie das schwedische Außenministerium in Stockholm der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Das britische Generalkonsulat öffnet zurzeit ebenfalls nicht für die Öffentlichkeit, wie aus den Reisehinweisen des Landes hervorging.
Mehrere europäische Länder und die USA hatten ihre Staatsbürger bereits vergangene Woche vor einem erhöhten Anschlagsrisiko in der Türkei gewarnt. Die USA hatten ihre Warnung am Montag noch einmal verschärft und auf Istanbul spezifiziert.
Mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa
Die Türkei wiederum hatte ihre Bürger vor Angriffen in Europa und den USA gewarnt. Die Sicherheitsvorkehrungen im eigenen Land wurden verschärft. Hintergrund sind mehrere islamfeindliche Aktionen in Europa. In Schweden hatte ein Rechtsextremist ein Exemplar des Korans - der Heiligen Schrift des Islams - vor der türkischen Botschaft in Stockholm verbrannt. Ebenso wurde in Dänemark vergangene Woche ein Koran verbrannt, in den Niederlanden wurde eine Ausgabe des Buches öffentlich zerrissen.
Die Türkei hatte aufgrund des Vorfalls in Schweden die Zustimmung zu einem NATO-Beitritt des skandinavischen Landes in Frage gestellt.