Unglück in Usbekistan Mehr als 160 Verletzte durch Explosion
Bei einer schweren Explosion in der usbekischen Hauptstadt Taschkent sind mehr als 160 Menschen verletzt worden, ein Jugendlicher starb. Die Explosion ereignete sich in einem Zolllager in der Nähe des Flughafens.
Bei einer Explosion in einer Lagerhalle in der usbekischen Hauptstadt Taschkent hat es mindestens ein Todesopfer und mehr als 160 Verletzte gegeben. Nach dem nächtlichen Vorfall in der Nähe des Flughafens von Taschkent seien "163 Opfer" gezählt worden, teilten die Behörden des zentralasiatischen Landes mit.
138 Leichtverletzte konnten den Angaben zufolge bereits aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der Zustand der 24 im Krankenhaus verbliebenen Verletzten sei "zufriedenstellend". Ein Jugendlicher sei allerdings seinen Verletzungen erlegen, teilte das usbekische Gesundheitsministerium im Messengerdienst Telegram mit.
Explosion offenbar durch Blitzschlag ausgelöst
Eine Sprecherin des Katastrophenschutzministeriums sagte, die Explosion sei durch einen Blitzschlag ausgelöst worden. In der Folge sei ein Brand ausgebrochen. In Videos, die in Online-Netzwerken verbreitet wurden, war eine riesige Feuerkugel über dem Nachthimmel zu sehen. Durch die Wucht der Explosion zersprangen an Häusern in der Umgebung Fensterscheiben.
Die Explosion hatte sich dem Gesundheitsministerium zufolge im Lager eines Unternehmens im Zollbereich des Flughafens ereignet. Stunden danach waren noch weitere Explosionen zu spüren. Die amtliche usbekische Nachrichtenagentur Uza berichtete, der Flughafenbetrieb laufe dennoch "normal". Offenbar wurden aber umliegende Häuser beschädigt. So forderte der Anwohner Nurgali Nurgembetow, dessen Haus nur rund 50 Meter von dem Explosionsort entfernt liegt, "an einen sicheren Ort umgesiedelt zu werden".
Häufig Brände wegen Sicherheitsverstößen
Auch der Anwohner Mustafo Kutepow schilderte der Nachrichtenagentur AFP, dass sein Haus durch die Explosion beschädigt worden sei. Er rief die Behörden auf, ihn angesichts des nahenden Winters schnell zu entschädigen. "Ich habe nicht die Mittel, das selbst zu reparieren", sagte der 72-jährige Rentner. Die Explosion in der Nacht hatte er nach eigenen Angaben zunächst für ein Erdbeben gehalten, bis er das Feuer gesehen habe. Sein Sohn sei durch die Folgen der Explosion am Bein verletzt worden.
Usbekistan ist die bevölkerungsreichste Ex-Sowjetrepublik in Zentralasien. Wie in anderen Ex-Sowjetrepubliken ereignen sich wegen veralteter Infrastruktur und Verstößen gegen Sicherheitsregeln dort häufig Brände.