Provinz Dair al-Saur Mehr als 50 Tote bei Kämpfen im Osten Syriens
Bei den schlimmsten Kämpfen im Osten Syriens seit Jahren sind mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen. Die Gefechte zwischen von Kurdenmilizen geführten Truppen der SDF und Kämpfern arabischer Stämme halten seit Sonntag an.
Im Osten Syriens sind seit Anfang der Woche mindestens 52 Menschen bei Kämpfen ums Leben gekommen. Darunter seien ein Kind und fünf weitere Zivilisten, teilte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Mindestens 58 Menschen sollen verletzt worden sein.
Die Kämpfe zwischen örtlichen arabischen Stämmen und den von Kurdenmilizen geführten Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) in der Provinz Dair al-Saur halten seit Sonntag an und sind nach Angaben der Beobachtungsstelle die schlimmsten seit Jahren in der Gegend.
Auslöser war Festnahme durch SDF
Auslöser war die Festnahme des Vorsitzenden des Militärrats von Dair al-Saur - einer lokalen arabischen Gruppe, die eigentlich mit den SDF verbunden war - und weiterer Stammesmitglieder durch die SDF.
Diese wirft den Festgenommenen unter anderem Korruption und Spionage vor. Der Militärrats-Vorsitzende Ahmad al-Chabil soll nach Angaben lokaler Aktivisten in lukrative Schmuggelgeschäfte verwickelt gewesen sein.
US-Verbündete im Kampf gegen Islamisten
Die von Kurdenmilizen geführte SDF sind ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen islamistische Terroristen. Sie spielten eine entscheidende Rolle beim Sieg über den "Islamischen Staat" (IS) in Syrien im Jahr 2019.
Die SDF kontrollieren ein halbautonomes Kurdengebiet im Nordosten Syriens, darunter Teile von Dair al-Saur. Einige arabische Gruppen in der Region hatten früher die IS-Miliz unterstützt, bevor sie eine Allianz mit den SDF eingingen. Die Türkei wiederum geht militärisch gegen die SDF vor.
Die jüngsten Kämpfe fanden in der Nähe des Gasfeldes von Conoco statt, wo auch Einheiten der US-geführten Koalition gegen den IS stationiert sind.
USA fordern Ende der Gewalt
Die USA forderten unterdessen ein Ende der Gewalt. Alle Seiten sollten zur Deeskalation beitragen und die Lage friedlich lösen, erklärte die außerhalb Syriens angesiedelte US-Botschaft auf X, ehemals Twitter.
"Die Gewalt im Nordosten Syriens muss aufhören", hatte zuvor bereits das US-Militär gefordert und betont, dass weiter "Friede und Stabilität" frei von der Bedrohung durch die IS-Dschihadisten im Vordergrund stehen müsse.