Konservativer gewinnt Wahl Südkorea steht vor Machtwechsel
Nach einem sehr knappen Rennen hat der konservative Oppositionspolitiker Yoon die Präsidentschaftswahl in Südkorea gewonnen. Von ihm wird ein entschiedeneres Auftreten gegenüber Nordkorea erwartet. Seine Amtszeit beginnt im Mai.
Die Südkoreaner haben den konservativen Oppositionspolitiker Yoon Suk Yeol zum neuen Präsidenten gewählt. Der Kandidat der Mitte-Links-Regierungspartei, Lee Jae Myung, habe seine Niederlage eingeräumt und Yoon zum Sieg bei der Präsidentenwahl gratuliert, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Lee rief Yoon dazu auf, Spaltungen in der südkoreanischen Gesellschaft zu überwinden.
Knappes Rennen beider Kandidaten
Das Rennen war bis zum Schluss äußerst knapp. Yoon erreichte bei einem Auszählungsgrad von 98 Prozent 48,6 Prozent der Stimmen. Lee von der Demokratischen Partei kam auf 47,8 Prozent.
Mit Yoons Sieg kommt es nun zu einem Machtwechsel in Südkorea. Die einmalige fünfjährige Amtszeit von Präsident Moon Jae In endet im Mai.
Beide Kandidaten hatten sich eine deutliche Erholung der Wirtschaft von den Folgen der Corona-Pandemie zum Ziel gesetzt. Von Yoon wird eine härtere Gangart gegen Pjöngjang erwartet. Der bisherigen Regierung warf er im Umgang mit Nordkorea Versagen vor.
Rund 44 Millionen Südkoreaner ab 18 Jahren waren wahlberechtigt. Die Beteiligung lag nach vorläufigen Zahlen bei 77,1 Prozent, der fünfthöchste Wert seit Wiedereinführung der Direktwahl des Präsidenten 1987.
Für die viertgrößte Volkswirtschaft Asiens hat die Präsidentenwahl eine enorme Bedeutung. Im Präsidialsystem des Landes laufen fast alle wichtigen Entscheidungen über das Staatsoberhaupt.