Gespräche über Waffenruhe angekündigt Hoffnung auf Frieden im Sudan
Der Konflikt im Sudan ist laut UN die schlimmste Vertreibungskrise der Welt. Jetzt kommt allerdings Hoffnung auf: Die USA luden beide Konfliktparteien zu Friedensgespräche ein. Die RSF-Miliz sagte bereits zu.
Im Sudan zeichnet sich eine Entspannung im anhaltenden Konflikt ab. Die USA kündigten Gespräche über eine Waffenruhe in dem Bürgerkriegsland an. US-Außenminister Antony Blinken erklärte, die USA hätten die sudanesische Armee und die RSF-Miliz eingeladen, am 14. August mit den von den Vereinigten Staaten vermittelten Verhandlungen in der Schweiz zu beginnen.
Der Anführer der sudanesischen paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, bestätigte die Teilnahme seiner Gruppe an den Friedensgesprächen. "Wir bekräftigen unsere Entschlossenheit (...), Leben zu retten, die Kämpfe zu beenden und den Weg für eine friedliche politische Verhandlungslösung zu ebnen", sagte er. Ziel sei es, das Land wieder unter zivile Kontrolle zu bringen und einen demokratischen Wandel einzuleiten.
An den Gesprächen ist nach Angaben aus Washington auch Saudi-Arabien beteiligt. Die Afrikanische Union (AU), Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Vereinten Nationen werden demnach Beobachter sein.
Millionen Vertriebene, Tausende Tote
In dem ostafrikanischen Land bekämpfen sich seit rund einem Jahr die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Daglo. Hintergrund sind Auseinandersetzungen um den Übergang zu einer zivilen Regierung. Mehr als acht Millionen Menschen wurden in dem Konflikt bislang aus ihren Häusern vertrieben - laut Vereinten Nationen die schlimmste Vertreibungskrise der Welt. Mehr als 14.000 Menschen wurden demnach getötet. Fast 25 Millionen Sudanesen - die Hälfte der Bevölkerung - sind nach UN-Angaben dringend auf Hilfe angewiesen. Etwa 18 Millionen Menschen leiden an Hunger, davon sind 3,6 Millionen Kinder schwer unterernährt.
Frühere Verhandlungen in Saudi-Arabien führten nicht zu einem Ende der Kämpfe. Bei nachfolgenden Vermittlungsversuchen unter anderem durch die AU gelang es nicht, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bekommen.