Russische Sanktionen Einreiseverbot für Biden und Trudeau
Moskau reagiert auf die Strafmaßnahmen der USA und seiner Verbündeten: Präsident Biden und Kanadas Premier Trudeau sowie zahlreiche Regierungsmitglieder stehen jetzt auf einer "schwarzen Liste". Sie dürfen nicht mehr nach Russland einreisen.
Nach den vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs hat der Kreml nun reagiert und seinerseits Strafmaßnahmen gegen die Regierungen der USA und Kanadas verkündet. US-Präsident Joe Biden sowie der kanadische Premierminister Justin Trudeau stehen nun auf einer "schwarzen Liste" von Personen, die nicht mehr nach Russland einreisen dürfen. Auch zahlreiche Mitglieder beider Regierungen sind darauf verzeichnet.
Für die USA sind es insgesamt 13 Namen, darunter Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin, Bidens Sicherheitsberater Jacob Sullivan und seine Sprecherin Jen Psaki. Auch Ex-Außenministerin Hillary Clinton steht auf der "Stop-List".
Für Kanada gilt das Verbot sogar für mehrere hundert Regierungsvertreter und Offizielle. Es trifft unter anderem Außenministerin Mélanie Joly, Verteidigungsministerin Anita Anand sowie zahlreiche Abgeordnete.
Es ist das erste Mal, dass Russland eine Liste betroffener Personen veröffentlicht. Allerdings gilt der Schritt eher als symbolisch.
Moskau wirft US-Regierung "russophoben" Kurs vor
Das Außenministerium in Moskau betonte, es handle sich um eine Antwort auf die beispiellosen US-Sanktionen, die ranghohen russischen Regierungsmitgliedern die Einreise in die USA verbieten. "Dieser Schritt war als Gegenmaßnahme die unvermeidliche Konsequenz des extremen russophoben Kurses der gegenwärtigen US-Administration, die in einem verzweifelten Versuch, die amerikanische Hegemonie aufrechtzuerhalten, ohne jeden Anstand die frontale Eindämmung Russlands versucht", hieß es in der Mitteilung weiter.
Ähnlich äußerte sich das Ministerium zu Kanada. Es handele sich um eine "Reaktion auf die unverschämte Feindseligkeit des derzeitigen kanadischen Regimes".
Moskau kündigte an, die Sanktionsliste um "ranghohe US-Beamte, Militärs, Abgeordnete, Geschäftsleute, Experten und Medienvertreter" zu erweitern, die "russophob" handelten "oder zur Aufstachelung zum Hass gegen Russland und zur Einführung restriktiver Maßnahmen beigetragen haben". Damit solle auch die russische Wirtschaft geschützt werden.
Biden nächste Woche in Brüssel
Die nächste Reise des US-Präsidenten führt ihn nach Brüssel. Das bestätigte das Weiße Haus. Biden wird beim Treffen der Staats- und Regierungschefs am 24. März anwesend sein. Tags zuvor soll er am NATO-Treffen teilnehmen.
Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine am 24. Februar haben die USA und ihre westlichen Verbündeten mehrere Sanktionspakete gegen Russland verhängt. Washington beschloss unter anderem ein Importverbot für russisches Öl und Gas. Zudem hat die US-Regierung den russischen Präsidenten Wladimir Putin, seinen Außenminister Sergej Lawrow sowie weitere Regierungsmitglieder und wichtige Helfer persönlich sanktioniert.