Nach Abreise von Harris Nordkorea startet erneut Rakete
Nur wenige Stunden nach der Abreise der US-Vizepräsidentin Harris aus Südkorea hat Nordkorea erneut eine Rakete gestartet. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs handelte es sich um einen weiteren Test mit einer ballistischen Rakete.
Nordkorea hat erneut einen Test mit einer ballistischen Rakete unternommen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs flog die Rakete in Richtung Osten ins Meer, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Es war schon der dritte Raketenabschuss diese Woche.
UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung jeglicher Art von ballistischen Raketen, die je nach Bauart auch einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen können. Es handelt sich in der Regel um Boden-Boden-Raketen.
Harris: Nordkorea ist "brutale Diktatur"
Nur einige Stunden zuvor hatte US-Vizepräsidentin Kamala Harris ihre viertägige Asienreise abgeschlossen. Während eines Besuches des stark gesicherten Grenzgebiets zwischen Süd- und Nordkorea übte Harris ungewöhnlich scharfe Kritik an der Führung in Pjöngjang. Die sogenannte demilitarisierte Zone, die die koreanische Halbinsel seit gut sieben Jahrzehnten teilt, sei eine deutliche Erinnerung daran, welch "dramatisch unterschiedliche Wege" die beiden Seiten eingeschlagen hätten. "Im Norden sehen wir eine brutale Diktatur, grassierende Menschenrechtsverletzungen und ein rechtswidriges Waffenprogramm, das Frieden und Stabilität bedroht", sagte Harris.
USA steht zu Südkorea
Zuvor war sie in Seoul mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol zusammengetroffen. Die Stellvertreterin von US-Präsident Joe Biden verurteilte die "provokative Atomrhetorik" und die Raketentests Nordkoreas, wie das Weiße Haus mitteilte. Harris versicherte Yoon die Entschlossenheit der USA, sein Land im Kriegsfall mit einer großen Bandbreite ihrer militärischen Fähigkeiten zu verteidigen.
Erst am Mittwoch hatte Nordkorea erneut einen Raketentest absolviert. In Südkorea geht man zudem davon aus, dass die Führung in Pjöngjang einen neuen Atomtest vorbereitet - den ersten seit 2017 und den siebten insgesamt seit 2006.
Wegen der Tests wurden in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Sanktionen gegen Nordkorea verhängt, weshalb das Land international nahezu vollständig isoliert ist. Machthaber Kim Jong Un lässt sich jedoch nicht von seinem Kurs abbringen, da er Nordkorea von den USA bedroht sieht. Erst kürzlich verabschiedete Nordkorea ein neues Atomwaffengesetz, das das Recht auf einen nuklearen Erstschlag zur Selbstverteidigung vorsieht. Auch der Status als Atommacht wurde darin "unumkehrbar" definiert.