Nach Hamas-Aufruf Anti-Israel-Demos in mehreren Ländern
Zehntausende demonstrieren in mehreren muslimischen Ländern gegen Israel. In Jordanien versuchten Demonstranten, die Grenze zum Westjordanland zu erreichen. Die Terrorgruppe Hamas hatte zu Aktionen aufgerufen.
In mehreren muslimischen Ländern haben Zehntausende Menschen gegen Israel demonstriert. Kundgebungen gab es etwa im Irak und Iran, in Pakistan, Bangladesch, Ägypten, Syrien und in Jordanien.
Dort versuchten Hunderte Demonstranten, die Grenze zum Westjordanland zu erreichen. Sicherheitskräfte setzten Medienberichten zufolge Tränengas ein, um die Menschen davon abzuhalten. Das jordanische Innenministerium hatte zuvor gewarnt, dass Demonstrationen in Grenznähe untersagt seien. Auf Schildern und Transparenten warfen die Demonstranten Israel und den USA Völkermord vor.
Hamas hatte zu Aktionen aufgerufen
Die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas hatte für diesen Freitag Muslime und Palästinenser in aller Welt zu einem "Freitag der Al-Aksa-Flut" aufgerufen. So bezeichnete die Hamas ihren Großangriff auf Israel mit mehr als 1.300 getöteten Israelis. Der Aufruf beinhaltete auch Aufforderungen zu weiterer Gewalt und Konfrontation. In Deutschland und anderen Ländern wurde deshalb der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen weiter erhöht.
Gegen Israel und die USA
In Pakistan gingen landesweit Zehntausende auf die Straße, schwenkten palästinensische Fahnen und skandierten Parolen gegen Israel, wie Bilder lokaler Medien zeigten. Der Vorsitzende der einflussreichen islamistischen Partei Jamaat-e-Islami, Sirajul Haq, sagte in der Millionenstadt Lahore vor Anhängern: "Wir sind zu jedem Opfer bereit und werden weiterhin die muslimischen Brüder und Schwestern in Palästina unterstützen." Auch in Bangladesch gab es mehrere Kundgebungen, Teilnehmer riefen alle Muslime zur Solidarität mit den Palästinensern auf.
In der iranischen Hauptstadt Teheran schwenkten Demonstranten die iranische, die palästinensische und die Flagge der schiitischen Terrormiliz Hisbollah und hielten Transparente mit Aufschriften wie "Nieder mit Amerika" und "Nieder mit Israel", berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP. In der irakischen Hauptstadt Bagdad trampelten Demonstranten über eine am Boden liegende Israel-Fahne. Zu den Protesten aufgerufen hatte der radikale Schiitenführer Moktada al-Sadr. Dieser gehört zwar der Opposition an, seine Aufrufe wurden jedoch ausdrücklich von der Regierung unterstützt.
In Ägypten protestierten Gläubige nach dem Freitagsgebet. Eine lokale Onlinezeitung berichtete, dass sie Sprechchöre wie "Mit Seele und Blut opfern wir für al-Aksa" skandierten. Die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem ist das dritthöchste Heiligtum des Islams. Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana gab es auch in Damaskus eine pro-palästinensische Kundgebung.