Sorge wegen Mpox-Ausbreitung China verschärft Kontrollen bei Einreise
Wegen der Ausbreitung des Mpox-Erregers in einigen Ländern verschärft China die Kontrollen bei Einreisen. Nach Schweden hat auch Pakistan mindestens einen bestätigten Fall außerhalb von Afrika gemeldet.
Aus Sorge vor der sich in einigen Ländern ausbreitenden Viruskrankheit Mpox verschärft China in den kommenden Monaten die Kontrollen bei Einreisen auf Flughäfen. Die Maßnahmen sind vorerst auf sechs Monate ausgelegt.
Beim Zoll melden
Die chinesische Zollbehörde rief Einreisende, die aus einem Land kommen, wo Mpox kürzlich ausgebrochen sei, die Kontakt zu infizierten Personen gehabt haben könnten oder Symptome wie Hautausschlag aufweisen, dazu auf, "die Initiative zu ergreifen und sich bei seiner Einreise beim Zoll anzumelden". Das Zollpersonal werde dann "medizinische Maßnahmen vornehmen und gemäß den Verfahren Proben und Tests ausführen".
Neben den Kontrollen von Einreisenden sollen laut Behörde auch Fahrzeuge, Container und Gegenstände aus Gegenden mit Mpox-Ausbrüchen desinfiziert werden.
WHO ruft höchste Alarmstufe aus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen mehrerer Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen womöglich gefährlichen Variante die höchste Alarmstufe ausgerufen - eine "gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite". Zuvor hatte auch die Afrikanische Union eine "kontinentale gesundheitliche Notlage" ausgerufen. Nach Beobachtung von Experten dürfte die Variante Klade I ansteckender sein als bisherige Varianten und eine schwerere Infektion auslösen.
Die WHO hatte jedoch erklärt, dass die Mpox-Ausbrüche voraussichtlich kein Risiko für die breite Bevölkerung darstellten und daher derzeit keine verstärkten Infektionsschutzmaßnahmen notwendig seien.
Erster Fall in Schweden nachgewiesen
Am Donnerstag hatte die schwedische Gesundheitsbehörde bekanntgegeben, dass in dem Land der mutmaßlich erste Fall der neuen Mpox-Variante Klade I außerhalb Afrikas aufgetreten sei. Sie sei bei einer Person in Stockholm nachgewiesen worden, die sich während eines Aufenthalts in einer afrikanischen Region angesteckt habe.
Das WHO-Regionalbüro für Europa mit Sitz in Kopenhagen erklärte, in den kommenden Tagen und Wochen sei in Europa mit weiteren "importierten Fällen" der Mpox-Variante zu rechnen.
Auch Pakistan meldet Mpox-Infektion
Nun teilte auch das pakistanische Gesundheitsministerium mit, dass ein Fall von Mpox nachgewiesen wurde. Welche Variante des Erregers nachgewiesen wurde, blieb unklar. Betroffen sei eine Person, die aus der Golfregion eingereist sei.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf das Gesundheitsamt der nördlichen pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa, dass bei mindestens zwei Personen Mpox nachgewiesen worden sei. Es gebe einen dritten Verdachtsfall. Die drei Betroffenen stünden unter Quarantäne. Auch hier wurde nicht bekannt, ob es sich um Infektionen mit der Variante Klade I handeln könnte.
Dänischer Konzern will Impfstoff anpassen
Das dänische Biotech-Unternehmen Bavarian Nordic will als Reaktion auf die Ausbreitung von Mpox den eigenen Impfstoff gegen Mpox und Pockenkrankheiten für jüngere Altersgruppen weiterentwickeln. Eine entsprechende Genehmigung sei bereits bei der EU-Arzneimittelbehörde beantragt worden, teilte der Konzern mit.
Zunächst will das Unternehmen eigenen Angaben zufolge das Vakzin für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren entwickeln. Bavarian Nordic strebt an, im vierten Quartal dieses Jahres eine Zulassung für diesen angepassten Impfstoff zu erhalten. Der Konzern arbeite zudem an einer klinischen Studie, um Impfungen im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren zu ermöglichen.
Fast 550 Todesfälle seit Jahresbeginn im Kongo
Die neue Virusvariante breitet sich vor allem in der Demokratischen Republik Kongo und weiteren afrikanischen Staaten verstärkt aus. Im Kongo hat die Regierung seit Jahresbeginn fast 550 Todesfälle und mehr als 15.600 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet.
Typische Symptome einer Infektion mit der Variante Klade I sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Varianten beschränkt sich der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien. Neben den Pusteln gehört auch Fieber zu den typischen Symptomen der Krankheit.