Militärische Allianz Iran kündigt Marinebündnis mit Golfstaaten an
Die Annäherung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien hat in der Golfregion neue Dynamik ausgelöst. Nun verkündet Teheran die Gründung einer breiten Marineallianz. Das könnte die Kräfteverhältnisse in der Region verändern.
Der Iran steht nach eigenen Angaben vor der Bildung eines Marinebündnisses mit Ländern wie Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten. Iranische Medien zitierten Marinekommandeur Sharam Irani mit den Worten, die Länder hätten erkannt, dass nur die Zusammenarbeit der Region Sicherheit bringe. "Dann werden wir Zeuge, dass unsere Region von unberechtigten Kräften befreit wird. Die Menschen in der Region werden durch den Einsatz ihrer eigenen Soldaten eine dominierende Rolle im Bereich der Sicherheit spielen."
Folge der Annäherung von Saudi-Arabien und dem Iran
Laut Irani soll das Bündnis bald gegründet werden. Details zur Ausgestaltung der Allianz wurden nicht genannt. Zu den Staaten, die sich an dem Bündnis beteiligen, sollen auch die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Katar, Indien, Pakistan und der Irak zählen. Aus den jeweiligen Ländern gab es zunächst keine Bestätigung für das neue Bündnis.
Im März hatten sich der Iran und Saudi-Arabien unter Vermittlung Chinas angenähert: Im Rahmen eines Abkommens vereinbarten die Staaten die Wiederaufnahme ihrer Beziehungen. Darin betonten sie die Notwendigkeit regionaler Stabilität und wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Diese Annäherung hat die Bemühungen Israels zunichte gemacht, den Iran diplomatisch zu isolieren.
Droht den USA Einflussverlust am Golf?
Auch die USA - der Erzfeind des Iran - haben mit der Fünften Flotte eine Marinepräsenz am Golf. Das Hauptquartier liegt am Inselstaat Bahrain. Von dort aus patrouilliert die US-Marine in Gewässern der Region und kontrolliert regelmäßig Schiffe in internationalen Gewässern etwa auf mögliche Waffenlieferungen. Jüngst hatten die Vereinigten Arabischen Emirate verkündet, sich aus der internationalen Marinepartnerschaft mit den USA zurückziehen zu wollen. Die Emirate begründeten den Schritt mit einer Evaluierung der Zusammenarbeit ihrer Partner.
Straße von Hormus als Konfliktherd
In der Vergangenheit gab es immer wieder militärische Zwischenfälle am Golf. Diese lösten teils heftige politische Spannungen aus. Insbesondere die Straße von Hormus, eine etwa 55 Kilometer breite Meerenge zwischen dem Iran und Oman, gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport - und somit als dauernder Konfliktherd.