Monsun-Regenfälle Mehr als 100 Tote nach Erdrutschen im Süden Indiens
Nach heftigen Regenfällen im südindischen Bundesstaat Kerala ist es zu mehreren Erdrutschen gekommen. Medienberichten zufolge starben mehr als 100 Menschen, viele werden vermisst. Das Wetter behindert die Rettungsarbeiten.
Nach einem heftigen Monsunregen im Süden Indiens mit Erdrutschen ist die Zahl der Toten laut örtlichen Behörden im Bundesstaat Kerala auf mindestens 106 Menschen gestiegen. 250 Menschen wurden laut Behördenangaben bisher gerettet, doch es werden noch viele weitere Verschüttete in dem betroffenen Bezirk Wayanad vermutet.
Hunderte Menschen werden noch vermisst, möglicherweise sind sie noch unter den Erdmassen in dem hügeligen Gebiet verschüttet, wie die Armee und Medien berichteten. Den Angaben zufolge hatten gleich mehrere Erdrutsche Dörfer getroffen, Straßen sind zum Teil unterbrochen.
Rettungsarbeiten durch Wetter behindert
Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde behindern heftige Regenfälle und schlechte Internetverbindungen die Rettungsarbeiten erheblich. Fernsehbilder zeigten Wassermassen, die über umgestürzte Bäume flossen sowie zahlreiche zerstörte Häuser. Mehr als 200 Soldaten seien im Einsatz, teilte die Armee mit.
Einsatzkräfte wurden per Hubschrauber vor Ort gebracht, sagte die Gesundheitsministerin des Bundesstaates Kerala, Veena George. Die Region sei schwer zugänglich, auch weil eine wichtige Brücke weggespült worden sei. Spürhunde seien im Einsatz.
Indiens Premierminister Narendra Modi schrieb auf der Plattform X: "Meine Gedanken sind bei all jenen, die ihre Angehörigen verloren haben, und meine Gebete bei den Verletzten." Modi kündigte außerdem eine Entschädigung von 200.000 Rupien (etwa 2.200 Euro) für die Angehörigen der Opfer und 50.000 Rupien für jeden Verletzten an.
Im südlichen Bundesstaat Kerala sind nach den Erdrutschen auch Soldaten der indischen Armee an den Rettungsarbeiten beteiligt.
Weiterer Regen und starker Wind erwartet
Ausgelöst wurden die Erdrutsche durch heftige Monsun-Regenfälle im südlichen Bundesstaat Kerala. Die örtliche Katastrophenschutzbehörde rechnet mit weiteren Regenfällen und starkem Wind in dem Bundesstaat.
In Südasien gibt es von Juni bis September Monsun-Regenfälle, die wichtig zum Auffüllen von Wasservorräten sind. Sie sorgen jedoch auch regelmäßig für Überschwemmungen und Zerstörung. Forschern zufolge führt der menschengemachte Klimawandel zu stärkeren und schwerer vorauszusagenden Regenfällen.