Ostchinesisches Meer Japan und USA beginnen Großmanöver
Seit 2006 halten die USA und Japan jährlich militärische Übungen ab - normalerweise in Kalifornien. Dieses Jahr findet das Manöver erstmals in Japans Nähe statt. Grund sind die zunehmenden militärischen Aktivitäten Chinas.
Japan und die USA haben als Reaktion auf die zunehmenden militärischen Aktivitäten Chinas im Ostchinesischen Meer ein großangelegtes Manöver im Südwesten Japans begonnen. Die einmonatigen Übungen unter dem Namen "Iron Fist" (Eiserne Faust) sollen die Reaktionsfähigkeit des bilateralen Bündnisses demonstrieren und die Verteidigung und Rückeroberung von japanischen Inseln simulieren, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.
Das jährliche Manöver mit 1700 Angehörigen der Streitkräfte Japans und seines Sicherheitspartners findet erstmals seit Beginn 2006 außerhalb des US-Bundesstaates Kalifornien statt. Zur besseren Verteidigung der China zugewandten Inseln erwägt Japan einem kürzlichen Medienbericht zufolge die Einrichtung von mehreren Munitions- und Waffendepots auf diesen abgelegenen Inseln. Die USA wollen Medienberichten zufolge zudem eine schnelle Eingreiftruppe im Süden Japans positionieren.
Flugobjekte auch über Japan
Unterdessen sprach sich Japans Regierungspartei dafür aus, die Auflagen für den Waffeneinsatz gegen das Eindringen von Flugobjekten in Japans Luftraum zu lockern. Anlass ist die Sorge vor Spionageballons aus China. Laut dem Verteidigungsministerium wurden in den vergangenen drei Jahren in Japans Luftraum mindestens drei Flugobjekte gesichtet, bei denen der starke Verdacht bestanden habe, dass es sich um unbemannte Spionageballons aus China handelte.
Auch über den USA sowie anderen Staaten wurden mehrfach mutmaßliche Spionageballons gesichtet und teilweise abgeschossen. Die USA hatten anfangs China beschuldigt, gaben zuletzt aber an, doch keine konkrete Verbindung der Ballons zu der Volksrepublik sehen zu können.
Japan plant höhere Verteidigungsausgaben
Japan vollzieht derzeit einen historischen Kurswechsel seiner Sicherheitspolitik und will seine Verteidigungsausgaben massiv aufstocken. Erstmals will sich das Land Offensivwaffen wie Marschflugkörper zulegen, die potenzielle Ziele in China erreichen können.
Der Kurswechsel geschieht angesichts eines Sicherheitsumfelds, das Tokio als das "ernsteste und komplizierteste" seit dem Zweiten Weltkrieg beschrieb. Das militärische Auftreten Chinas in der Region stelle "die größte strategische Herausforderung" aller Zeiten dar, hieß es in einem neuen Sicherheitspapier.