Iran vollstreckt Todesurteil Schwedisch-iranischer Staatsbürger hingerichtet
Im Iran ist ein schwedisch-iranischer Staatsbürger wegen angeblicher Beteiligung an Terroranschlägen hingerichtet worden. Der politische Aktivist soll zuvor laut iranischen Angaben seine Taten gestanden haben.
Der Iran hat einen zum Tode verurteilten schwedisch-iranischen Staatsbürger hingerichtet, dem terroristische Aktivitäten zur Last gelegt worden waren. Das teilte das Justizportal Misan mit.
Habib Faradschollah Chaab wurde unter anderem vorgeworfen, 2018 als Anführer der von ihm mitgegründeten Separatistengruppe "Arabische Kampfbewegung zur Befreiung von Ahvaz" an einem Terroranschlag auf eine Militärparade in der Stadt Ahwas im Südwesten des Landes beteiligt gewesen zu sein. Dabei wurden nach offiziellen Angaben wurden 25 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt, auch Zivilisten.
Chaab soll Bombenanschläge verübt haben
Er wurde zudem beschuldigt, mit Unterstützung israelischer und schwedischer Geheimdienste Bombenanschläge in der Provinz Chusestan verübt zu haben, bei denen Hunderte Menschen getötet oder verletzt worden seien.
Das Portal Misan soll nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP Geständnisvideos des Mannes veröffentlicht und versichert haben, er habe ein faires Verfahren gehabt. Irans Oberster Gerichtshof hatte das Todesurteil gegen ihn im März bestätigt.
Da der Iran die doppelte Staatsangehörigkeit nicht anerkennt, konnte der Angeklagte keinen konsularischen Beistand von Schweden bekommen. Chaab war 2020 von iranischen Kräften in der Türkei festgenommen worden.
Deutsch-Iraner ebenfalls zum Tode verurteilt
Ende April hatte der Oberste Gerichtshof im Iran auch das umstrittene Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd bestätigt. Ein Revolutionsgericht hatte den 68-Jährigen im Februar unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht. Außerdem legte das Gericht ihm die Kooperation mit ausländischen Geheimdiensten zur Last. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht.
Todesstrafen werden im Iran normalerweise durch Erhängen vollstreckt. Derzeit sind mehrere europäische Staatsbürger im Iran inhaftiert, viele von ihnen haben auch einen iranischen Pass.
Kritiker werfen Teheran vor, ausländische Staatsbürger als politische Geiseln festzusetzen. Der Iran weist die Vorwürfe zurück und begründet die Festnahmen üblicherweise mit dem Vorwurf der Spionage.