Vor Monsun Fast 100 Hitzetote im Norden Indiens
Indien ächzt unter Temperaturen von annähernd 45 Grad Celsius. Behörden melden 96 Tote. Teils fällt die Schule aus, Ältere und erkrankte Menschen sollen das Freie meiden. Abkühlung ist vorerst nicht in Sicht.
Nordindien leidet seit Tagen unter einer Hitzewelle, in deren Folge mindestens 100 Menschen gestorben sind. Das meldet die Nachrichtenagentur AP unter Bezug auf Behördenangaben. Betroffen sind demnach die Bundesstaaten Uttar Pradesh und Bihar. In Bihar kamen binnen zwei Tagen 42 Menschen hitzebedingt ums Leben. Der Bezirk Ballia in Uttar Pradesh registrierte insgesamt 54 Todesfälle.
Ein Sprecher gab an, in Ballia seien binnen drei Tagen rund 300 Menschen wegen körperlicher Beschwerden im Zusammenhang mit der Hitze im Bezirkskrankenhaus aufgenommen worden. Urlaubsanträge medizinischen Personals seien wegen der angespannten Lage abgelehnt worden.
In Ballia wurden heute 43 Grad Celsius gemessen, in der Stadt Patna im Bundesstaat Bihar gestern 44,7.
Hitzewellen werden heftiger
Ein Wissenschaftler des Indischen Meteorologischen Dienstes bezeichnete die Temperaturen aktuell als höher als gewöhnlich. Mit einer Entspannung sei in den kommenden 24 Stunden nicht zu rechnen. Auf Twitter sprach die Behörde eine Warnung aus.
Die Behörden fordern Menschen im Alter von über 60 Jahren und jene mit bestimmten Vorerkrankungen auf, tagsüber nicht ins Freie zu gehen. Eine Reihe von Bundesstaaten ließ zudem den Schulunterricht für eine Woche ausfallen.
In Indien gelten die Monate April, Mai und Juni als besonders heiß, bevor der Monsun dann etwas Abkühlung bringt. Die Hitzewellen haben in den vergangenen zehn Jahren an Heftigkeit gewonnen. Hinzu kommt eine Wasserknappheit, unter der mehrere Millionen Menschen leiden.
Schon im April starben wegen einer Hitzewelle in der Finanzmetropole Mumbai 13 Menschen.