Krieg in Nahost Hamas lässt zwei weitere Geiseln frei
Die militant-islamistische Hamas hat laut Internationalem Komitee vom Roten Kreuz zwei weibliche Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Ägyptischen Medienberichten zufolge überquerten die Frauen inzwischen den Grenzübergang Rafah.
Die Hamas-Terroristen haben nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Ein Sprecher bestätigte in Genf, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen am Abend aus dem Palästinensergebiet gebracht habe.
Zwei ältere Frauen aus Israel
Nach israelischen Medienberichten handelt es sich um zwei ältere israelische Frauen. Sie seien aus der Ortschaft Nir Oz im Grenzgebiet zum Gazastreifen entführt worden. Ihre beiden Ehemänner seien weiterhin in Hamas-Gefangenschaft. Alle vier seien zwischen 80 und 85 Jahre alt.
Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete, die beiden Frauen seien am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten angekommen und in zwei Krankenwagen gebracht worden. Auch CNN und die israelische Zeitung Haaretz hatten die Freilassung gemeldet.
Die Freilassung der beiden Frauen soll nach Angaben der Hamas von Katar und Ägypten vermittelt worden sein. Israels Regierung bedankte sich bei der Regierung in Kairo und dem Internationalen Roten Kreuz für ihren Beitrag bei der Freilassung. Die 79 und 85 Jahre alten Frauen seien an Israels Armee übergeben worden, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in der Nacht auf Dienstag mit. Sie seien auf dem Weg in eine israelische Klinik. Dort warten den Angaben nach Verwandte auf die beiden Frauen. «Wir danken Ägypten für seine Hilfe und dem Roten Kreuz für seine wichtige Rolle bei der Rettung von Leben», hieß es weiter. Auch die Armee sei in den vergangenen Tagen «auf allen Kanälen sehr aktiv» gewesen, um die Freilassung der beiden Geiseln zu erreichen.
Berichte über Freilassung weiterer Geiseln
Die USA begrüßen die Freilassung der zwei israelischen Frauen. "Wir sind natürlich sehr erfreut über die Freilassung dieser beiden Geiseln - israelische Staatsbürger -, zusätzlich zur Freilassung der amerikanischen Staatsbürger am Freitag", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, dem Sender MSNBC.
Zuvor hatte es Medienberichte über eine möglicherweise bevorstehende Freilassung von 50 Geiseln gegeben. Weder von der US-Regierung noch vom Internationalen Roten Kreuz gab es dafür aber bislang eine Bestätigung.
Die "New York Times" hatte berichtet, dass Israel davon ausgehe, dass die Hamas etwa 50 Geiseln, die nicht nur die israelische, sondern auch eine andere Staatsbürgerschaft hätten, freilassen könnte. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte in Washington, dass er in dieser Angelegenheit nichts sagen könne.
Terroristen im Auftrag der Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen kamen dabei und in den folgenden Tagen ums Leben. Mindestens 222 weitere wurden laut israelischer Armee gewaltsam in den Gazastreifen verschleppt, darunter sind auch mehrere Deutsche. Am Freitag waren eine Mutter und ihre Tochter freigelassen worden. Katar hatte die Freigabe der beiden US-Bürgerinnen vermittelt.