Deutschland und Japan Gemeinsames Manöver im Pazifik
Seit 20 Jahren ist kein deutsches Kriegsschiff mehr nach Asien geschickt worden. Nun haben die deutsche und die japanische Marine im Pazifik gemeinsam trainiert. Die Fregatte "Bayern" soll auch UN-Sanktionen überwachen.
Japan hat lange auf die Deutschen und mehr Engagement in der Verteidigungspolitik gewartet. Seit rund zwanzig Jahren ist kein deutsches Kriegsschiff mehr nach Asien geschickt worden. Die Mission der Marine soll nicht nur die Motivation der Truppe erhöhen, sondern ist vor allem als Statement gegen China gedacht, das seine Gebietsansprüche im Indopazifik vorantreibt. Bereits gestern, so heißt es vom japanischen Verteidigungsministerium, haben die deutsche Marine und die japanischen Selbstverteidigungskräfte im Pazifik gemeinsam trainiert.
Japans Verteidigungsminister Nobuo Kishi unterstrich bei seinem Besuch der Fregatte die japanisch-deutsche Zusammenarbeit. Von Mitte November an soll die Besatzung des deutschen Kriegsschiffs - wie auch bereits diverse andere Länder - rund um Japan beobachten, ob dort jemand gegen Bestimmungen des UN-Sicherheitsrates verstößt. Gemeint sind damit so genannte Schiff-zu-Schiff-Transfers, die Nordkorea in der Vergangenheit nutzte, um unter anderem günstig Kohle nach China zu verkaufen.
Die Mission hätte eigentlich schon früher beginnen sollen, war jedoch wegen diverser Probleme auf deutscher Seite mehrfach verschoben worden. Nach dem Start gab es Behinderungen von chinesischer Seite, Bordpersonal wurde ausgetauscht. Die Fregatte ist noch bis Februar unterwegs, die nächste Station ist Korea.