Blinken besucht China Annäherung in Peking
Das Verhältnis ist schon lange angespannt: Nun reiste mit Blinken seit Jahren wieder ein US-Außenminister nach China. Dort traf er zunächst seinen chinesischen Amtskollegen - über weitere Treffen wird spekuliert.
Als erster US-Außenminister seit fünf Jahren hat Antony Blinken diplomatische Gespräche in China aufgenommen. In der chinesischen Hauptstadt Peking traf er zunächst seinen Amtskollegen Qin Gang.
Auf Bildern des chinesischen Staatsfernsehens CCTV ist zu sehen, wie Blinken am Eingang zum Staatsgästehaus Diaoyutai in Peking von seinem chinesischen Amtskollegen begrüßt wurde. Im Anschluss an das Gespräch wurden Journalisten nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters nur kurz in den Konferenzraum reingelassen, um Aufnahmen zu machen.
Blinken wollte alle Streitthemen ansprechen
Das Verhältnis zwischen China und den USA ist derzeit sehr angespannt. Blinken hatte angekündigt, alle Streitfragen ansprechen zu wollen. Dabei geht es unter anderem um den Umgang mit der demokratisch regierten Insel Taiwan, Menschenrechtsfragen, die Lage in Hongkong und den Krieg Russlands in der Ukraine.
Vor allem gehe es darum, die Kommunikation offen zu halten, um Konflikte zu vermeiden. Die USA hoffen, dass sein Besuch den Weg für weitere bilaterale Spitzenbegegnungen ebnet. US-Präsident Joe Biden hatte am Samstag Gesprächsbereitschaft mit Xi Jinping gezeigt: "Ich hoffe, dass ich in den nächsten Monaten erneut mit Xi zusammentreffen und über unsere legitimen Differenzen sprechen werde, aber auch darüber, wie wir uns in bestimmten Bereichen verständigen können", sagte Biden.
Dialog mit Bedingungen
Auch der chinesische Staats- und Parteichef hatte sich am Freitag zugewandt geäußert, er hoffe auf eine dauerhafte Freundschaft zwischen den USA und China.
Im Vorfeld des Besuchs erklärte ebenso Wang Wenbin, ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, die Tür der Volksrepublik zum Dialog stehe immer offen. Allerdings mit Bedingungen: "Ich möchte noch einmal betonen, dass die USA sich nicht einbilden sollten, mit China auf der Grundlage ihrer Machtposition zu verhandeln", so Wang. "China und die USA müssen ihre Beziehungen auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt und Gleichheit entwickeln, die Unterschiede in ihren historischen, kulturellen und sozialen Entwicklungspfaden respektieren und sich um die Kerninteressen und Hauptanliegen des jeweils anderen kümmern."
Spekulationen über Treffen mit Xi
Für Montag wird erwartet, dass Blinken sich auf einer Pressekonferenz zum Verlauf des Besuchs äußert. Wie US-Regierungsvertreter mitteilten, wollte Blinken außerdem den chinesischen Spitzendiplomaten Wang Yi treffen. Berichten zufolge könnte es auch ein Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping geben.
Zuletzt hatten gegenseitige Spionagevorwürfe die Spannungen zwischen China und den USA wieder angefacht. Eigentlich hatte Blinken bereits im Februar nach China reisen wollen. Den Besuch hatte er aber im Streit um den Überflug eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über die USA kurzfristig abgesagt.